Investing.com - Der US-Dollar lag am Freitag gegenüber den meisten anderen Leitwährungen im Minus, als Reaktion auf Zahlen, denen zufolge die US-Wirtschaft im vierten Quartal langsamer als angenommen gewachsen ist.
Wie das Wirtschaftsministerium berichtete ist die Wirtschaft in den letzten drei Monaten in 2014 um 2,6% gewachsen, was unterhalb einer erwarteten Zunahme von 3,0% lag und eine starke Verlangsamung gegenüber dem 5,0 prozentigen Wachstum in den drei Monaten zum September darstellt.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, hat die Wochen mit einem Stand von 95,00 beendet. Über den Tag verbuchte er ein Minus von 0,01%, während er über die Woche um 0,33% verloren hat.
Der Dollar ist gegenüber dem als sichere Anlage geltenden Yen abgerutscht. Der USD/JPY Kurs lag im späten Handel um 0,69% im Minus auf 117,50 bei schwachen US-Aktienmärkten in der Folge durchwachsener Zahlen vom Wirtschaftswachstum.
Der Dow Jones ist um 251,90 Punkte oder 1,45% gefallen, während der S&P 500 um 26,26 Punkte oder 1,3% nachgegeben hat.
Unterdessen stand der Euro unter Druck, nachdem bekannt wurde, dass sich die Deflation in der Eurozone im Januar verstärkt hat. Zudem gibt es wachsende Sorgen über den Verbleib Griechenlands in dem Währungsraum.
Eurostat teilte mit, dass die Preise in der Eurozone im Januar im Jahresvergleich um 0,6% gefallen sind, nachdem sie im Dezember um 0,2% nachgegeben hatten. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 0,5% gerechnet.
Die neue Regierung in Griechenland sagte, sie werde nicht mit dem Weltwährungsfonds und der Europäischen Union zusammenarbeiten und außerdem keine Verlängerung des Rettungsprogramms beantragen, was zu neuen Sorgen über eine Konfrontation mit den internationalen Kreditgebern führte.
Der kanadische Dollar erlitt ebenfalls schwere Verluste, nachdem Statistics Canada bekanntgab, dass das Bruttoinlandsprodukt des Landes im November um 0,2% gefallen ist, während eine Abnahme um 0,1% erwartet worden war, nachdem im Oktober ein Zuwachs von 0,3% erzielt wurde.
Der australische Dollar ist auf ein Fünfeinhalb-Jahrestief gegenüber seinem US-amerikanischen Pendant gefallen, da zusehends eine Zinssenkung für die nächste Woche in Australien erwartet wird.
Außerdem tendierte der Schweizer Franken am Freitag stärker gegenüber anderen Leitwährungen, während immer mehr angenommen wird, dass die Schweizer Nationalbank in den Devisenmarkt eingreifen werde.
Unterdessen hat der US-Dollar gegenüber dem russischen Rubel um 1,74% zugelegt und den Handel zu 70,05 beendet, nachdem die russische Zentralbank ihren Leitzins unerwartet auf 15,0% gesenkt hatte, einen Monat nach der überraschenden Anhebung auf 17,0%.
In den Rohstoffmärkten erzielten die Ölpreise ihren größten Tagesgewinn seit Juni 2012, vor dem Hintergrund von Anzeichen, dass die US-Produzenten als Reaktion auf die niedrigen Preise sich mit der Erschließung neuer Vorkommen zurückhalten.
Ölfutures an der Nymex sprangen um 3,71 USD oder 8,33% auf 48,24 USD das Fass in die Höhe, während der Preis von in London gehandeltem Brent um 3,86 oder 7,86% auf 52,99 anzog.
Gold erfreute sich ebenfalls einer guten Nachfrage und beendete den Handel mit einem Aufschlag von 23,30 oder 1,86% zu 1.279,20 USD im Gefolge eines schwächer als erwartet ausgefallenen Wirtschaftswachstums in den USA.
In der kommenden Woche werden die Anleger den am Freitag in den USA erscheinenden Bericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft begutachten, um Hinweise auf die Erholung am Arbeitsmarkt zu erhalten.
Sitzungen der Zentralbanken Großbritanniens und Australiens werden ebenfalls im Mittelpunkt stehen.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 2. Februar
China veröffentlicht einen Report zum HSBC Index des produzierenden Gewerbe.
In der Eurozone gibt Spanien die Veränderung der Beschäftigungszahl bekannt.
Großbritannien publiziert seinen Index zum produzierenden Gewerbe.
Später wird noch in den USA das Institute of Supply Management Zahlen zur Industrieproduktion herausgeben. Das Land wird zudem noch einen Bericht über die privaten Einkommen und Ausgaben vorlegen.
Dienstag, den 3. Februar
Australien veröffentlicht Zahlen zu den Baugenehmigungen und der Handelsbilanz. Im Laufe des Tages verkündete die australische Notenbank ihren Leitzinssatz und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher die wirtschaftlichen Bedingungen und andere Faktoren,die die Entscheidung der Bank beeinflussten, erklärt.
Großbritannien publiziert einen Report zur Lage auf dem Bau.
Die USA veröffentlichen Zahlen zu den Auftragseingängen.
Mittwoch, den 4. Februar
Neuseeland veröffentlicht Änderungen der Anzahl der Beschäftigten und der Arbeitslosenquote.
China veröffentlicht seinen HSBC-Index zum Dienstleistungsgewerbe.
Die Eurozone veröffentlicht einen Bericht zu den Einzelhandelsumsätzen.
Großbritannien publiziert einen Report zur Lage im Dienstleistungssektor.
Die USA legen einen Bericht zur Lage auf dem Arbeitsmarkt vor. Später wird noch das Institute of Supply Management Zahlen zur Lage außerhalb der erzeugenden Industrie herausgeben.
Kanada publiziert außerdem den Ivey-Einkaufsmanagerindex.
Donnerstag, den 5. Februar
Australien publiziert Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen.
Die Bank of England verkündet ihre Entscheidungen zur Geldpolitik.
In den USA wird der wöchentliche Bericht zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld sowie Zahlen zur Handelsbilanz veröffentlicht.
Kanada veröffentlicht gleichfalls einen Report zur Handelsbilanz.
Freitag, den 6. Februar
Die australische Notenbank veröffentlicht ihren Bericht zur Geldpolitik.
Die Schweizer Nationalbank publiziert einen Report zu ihren Währungsreserven.
Großbritannien legt einen Bericht zur Handelsbilanz vor.
Kanada publiziert Daten zur Veränderung der Beschäftigtenzahl und der Arbeitslosenquote.
Die USA lassen die Woche mit dem wichtigen Regierungsbericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft und Zahlen zur Lohnentwicklung ausklingen.