Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar hat am Donnerstag weiter zugelegt, nachdem die Federal Reserve eine kurzfristige Lockerung der Geldpolitik ausgeschlossen hat. Die Konjunkturaussichten bewertete der geldpolitische Ausschuss etwas pessimistischer.
Im Interesse der Marktteilnehmer steht jedoch die heutige Zinsentscheidung der Bank of England (BoE). Das Pfund Sterling könnte unmittelbar davon betroffen sein.
Um 9:00 Uhr notiert der US Dollar Index, der den Greenback gegenüber einem Korb anderer Währungen misst, um 0,1% auf höher bei 97,895.
Der Greenback zeigt im Januar die beste Performance unter den weltweit 10 wichtigsten Währungen. Seit Jahresanfang ist der DXY um 1,6% gestiegen. Rohstoffwährungen, wie der Loonie und Aussie, hatten unter der anhaltenden Stärke des US-Dollar zu leiden. Grund dafür ist der sich ausbreitende Coronavirus in China, der die chinesische Konjunktur ausbremsen könnte.
Die chinesische Gesundheitsbehörde teilte am Donnerstag mit, dass die Gesamtzahl der bestätigten Todesfälle am Mittwoch auf 170 gestiegen sei, die Zahl der infizierten Patienten sei auf 8.000 Fälle gestiegen. In mindestens 15 weiteren Ländern und in jeder Provinz des chinesischen Festlandes wurden Infektionen gemeldet.
Der Virusausbruch hat zu einer Schwäche vieler Schwellenländer-Währungen geführt. Investoren ziehen deshalb Kapital aus solchen Ländern ab und schichten es um in den US-Dollar. Der chinesische Yuan berührte gegenüber dem Dollar kurzzeitig die Marke von 7, bevor er sich später knapp über dieses Niveau erholte.
Kursbewegung könnte heute das Pfund Sterling sehen, schließlich steht die zinspolitische Entscheidung der Bank of England auf der Agenda.
Um 9:00 Uhr wurde der GBP/USD bei 1,3001 um 0,2% niedriger gehandelt und der EUR/GBP notierte 0,2% höher bei 0,8468.
Zum Jahreswechsel erwarteten viele Investoren, dass die britische Notenbank (BoE) ihren Leitzins auf der heutigen Sitzung senken würde. Eine Reihe von MPC-Mitgliedern, darunter Gouverneur Mark Carney, hatten im Vorfeld des Brexits an diesem Freitag, öffentlich über die schwache Verfassung der britischen Wirtschaft gesprochen.
Seither sind die Wirtschaftsdaten jedoch im Allgemeinen positiver ausgefallen als erwartet. So lag beispielsweise der Index der Einkaufsmanager für Dienstleistungen - ein Indikator für den Gesundheitszustand des wichtigsten Sektors des Königreiches - im Dezember bei 50. Volkswirte hatten nur mit 49,2 gerechnet.
"Trotz einiger Wirtschaftsdaten, die stärker als erwartet ausfielen, erwarten wir immer noch, dass die BoE den Leitzins um 25 Basispunkte senkt", so die Analysten der Danske Bank (CSE:DANSKE) in einer Notiz.
“Es wird jedoch eine knappe Entscheidung, die sich auch in der marktbasierten Preisgestaltung widerspiegelt. Die Anleger taxieren die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung auf 45%, so dass der EUR/GBP marginale Aufwärtsrisiken aufweist, wenn wir mit unserer Entscheidung richtig liegen", fügte die dänische Bank hinzu.