Frankfurt, 03. Dez (Reuters) - HSBC Trinkaus erwartet noch für längere Zeit Niedrigzinsen in den USA. "Die US-Notenbank Fed wird noch für lange tief bleiben und auch 2011 nicht die Zinsen erhöhen", sagte der Chefvolkswirt der Bank, Stefan Schilbe, am Donnerstag in Frankfurt. "Erst 2012 werden wir über einen leichten Anstieg diskutieren, aber nur wenn es einen Konjunkturaufschwung gibt."
Im kommenden Jahr rechnet Schilbe für die weltgrößte Volkswirtschaft damit, dass die USA ein Wachstum von 2,9 Prozent ausweisen werden. Dies sei allerdings kein Garant für die Rückkehr zu dauerhaft hohen Wachstumsraten. Die Erholung werde vor allem von hohen Staatsausgaben getragen, während die privaten Haushalte von der hohen Arbeitslosigkeit, der Überschuldung und dem schwierigen Zugang zu Krediten belastet würden.
Hingegen rechnet Schilbe für die Euro-Zone mit
Zinserhöhungen schon in der zweiten Jahreshälfte 2010. "Die
Europäische Zentralbank hat ein gerüttelt Maß an Unbehagen und
nimmt das derzeitige Zinsniveau als Notstandszinsniveau wahr",
sagte der Volkswirt. Aktuell liegt der Leitzins in der Euro-Zone
bei einem Prozent, in den USA bei knapp über null Prozent.
Sollte die EZB deutlich vor der US-Notenbank Fed die Zinsen
erhöhen, könnte der Dollar
Für kommendes Jahr rechnet er mit einem Wachstum von 0,7 Prozent in der Euro-Zone, die damit deutlich hinter der deutschen Wirtschaft zurückbliebe, für die HSBC Trinkaus ein Plus von 1,4 Prozent erwartet. "Deutschland hält sich fantastisch. Ich bin überrascht, wie wenig der Konjunkturabschwung auf den Arbeitsmarkt durchschlägt. Für 2010 erwarte ich unter vier Millionen Arbeitslose", sagte Schilbe. Allerdings werde es noch eine Weile dauern, bis das Niveau vor Ausbruck der Krise wieder erreicht werde.
Den von Deutsche-Bank
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Reinhard Becker)
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