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FOKUS 2-Schweizer Börse schliesst tiefer - Banken erholen sich

Veröffentlicht am 21.05.2010, 17:50

(neu: Schlusskurse)

Zürich, 21. Mai (Reuters) - Auch am letzten Tag vor dem Pfingstwochenende hat Europas Schuldenkrise der Schweizer Börse und anderen Märkten Verluste beschert. Die Marktteilnehmer sorgen sich zunehmend, dass die Euroländer nicht an einem Strick ziehen und die Krise so zu einer Bedrohung für die weltweite Wirtschaftserholung werden könnte, hiess es im Markt. Ausserdem bereite den Anlegern die Aussicht auf eine stärkere Regulierung der Finanzbranche Kopfschermerzen. Der US-Senat hatte in der Nacht auf Freitag grünes Licht für die grösste Finanzmarktreform seit der Weltwirtschaftskrise gegeben.

Dagegen konnten die Banken-Aktien gegen Handelsende ihre Verluste eingrenzen. Die Schweizerische Volkspartei SVP hatte zuvor erklärt, das Steuerabkommen mit den USA nun doch unter bestimmten Bedingungen nich ablehnen zu wollen.

Der SMI<.SSMI> schloss um 0,9 Prozent tiefer bei 6206,59 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> sank um 0,7 Prozent auf 5482,85 Zähler.

Händler verwiesen auch auf den negativen Einfluss des kleinen Eurex-Verfalls, der einzelne Titel übermässig unter Druck setzte. So gehörten die als defensiv geltenden Schwergewichte Nestle und Roche mit 2,1 beziehungsweise 2,2 Prozent Abschlag zu den grössten Verlierern. Der weltgrösste Lebensmittelkonzern Nestle bestätigte den Rückruf verschiedener Produkte der Marke Nescafe in mehreren europäischen Märkten. Roche half auch nicht, dass der Konzern im Vorfeld des Krebskongresses ASCO positive klinische Testergebnisse zu seinen Medikamenten Avastin und Mabthera veröffentlichte. Auch Pharmawert Novartis büsste 1,2 Prozent an Wert ein.

UBS konnten dagegen 0,7 Prozent auf 15,51 sfr zulegen, Credit Suisse stiegen um über ein Prozent und Julius Bär sogar um gut zwei Prozent. Auf einer Pressekonferenz der SVP in Bern hatte die Partei am späten Nachmittag erklärt, der UBS-Steuerübereinkunft nicht mehr ablehnend gegenüberstehen zu wollen, wenn dieses nicht mit neuen Boni-Regeln verknüpft wird. Ausserdem soll der Vertrag mit den USA ein Ausnahmefall bleiben.

Trotz zwischenzeitlicher Verluste konnten ABB-Titel um fast zwei Prozent zulegen. Der Elektrotechnikkonzern hat einen Auftrag über 166 Millionen Dollar aus Arabien an Land gezogen hat. Die Aktien der beiden Luxusgüter-Hersteller Swatch und Richemont gaben 0,6 beziehungsweise 0,5 Prozent nach.

Zu den raren Gewinnern gehörten die Aktien der Biotechnologie-Firma Cytos, die mit einem Kurssprung von 19 Prozent auf gute klinische Testergebnisse für einen Asthmaimpfstoff reagierten. Laut Cytos hat sich der Impfstoffkandidat QbG10 in einer Phase-II-Studie als sicher und wirksam zur Behandlung von allergischem Asthma erwiesen. Die Aktie ist allerdings sehr volatil.

Die Logitech-Aktien rückten 1,2 Prozent vor. Der Computerzubehör-Hersteller verspricht sich von dem jüngst vorgestellten "Google TV" ein kräftiges Umsatzwachstum. "Die Geschäftschance ist für uns mindestens so gross wie damals bei den PCs", sagte Logitech-Präsident Guerrino de Luca zu Reuters.

(Reporter: Paul Arnold; redigiert von Andrew Thomspon)

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