Tätigkeitsbericht 2011 der Ombudsstelle Geschlossene Fonds
veröffentlicht
Berlin (ots) -
- Zahl der Beschwerdeverfahren verdoppelt sich gegenüber 2010
- Mehr als 500 Unternehmen am Verfahren beteiligt
- 2011: 50 Schlichtungssprüche und 8 Einigungen
In ihrem vierten Tätigkeitsbericht berichtet die Ombudsstelle
Geschlossene über die Anzahl von Beschwerden und Verfahren, die
Beschwerdegründe und -ziele sowie die Verfahrensabschlüsse im Jahr
2011.
Zunehmende Anzahl von Beschwerden und zuständigen Fällen
Im Jahr 2011 gingen 271 Beschwerden bei der Ombudsstelle ein und
hat sich damit gegenüber dem Vorjahr (2010: 134 Anfragen) verdoppelt.
Der starke Anstieg lässt sich auf verschiedene Umstände zurückführen:
Zum einen zeigt er, dass die Ombudsstelle ihren Bekanntheitsgrad und
Wirkungskreis weiter ausgebaut hat. Zum anderen wurden vor der
Ombudsstelle Geschlossene Fonds 2011 vermehrt Sammelbeschwerden durch
Rechtsanwaltskanzleien eingelegt, d.h. die Ombudsfrau hatte über
mehrere gleichlautende Beschwerden verschiedener Anleger einer
Fondsgesellschaft zu entscheiden. Schließlich wurden insbesondere zum
Ende des Jahres 2011 viele Beschwerden gegen geschlossene Fonds noch
aus den 90er Jahren eingelegt, die die Beschwerdeführer teilweise
offen damit begründet haben, damit die Verjährung ihrer Ansprüche zu
hemmen.
'Das erhöhte Beschwerdeaufkommen zum Jahreswechsel ist auf die in
den Medien stark thematisierte Verjährung von
Schadensersatzansprüchen zu diesem Zeitpunkt und die damit verbundene
Verunsicherung der Anleger zurückzuführen. Eine zunehmende
Unzufriedenheit bei den Anlegern neuerer Fondsprodukte war dagegen
nicht zu beobachten', erklärt die Geschäftsführerin Dr. Ulrike Busse.
Überwiegend Schadensersatz oder Vertragsrückabwicklung angestrebt
Die Beschwerden betrafen in 26 % der 2011 eingegangenen Fälle
etwaige Prospektfehler. Kündigungen und Widerrufe der Beteiligung
machten weitere 21 % aus. Häufiger ging es den Beschwerdeführern auch
um die Ausübung ihrer gesellschaftsrechtlichen Kontroll- und
Auskunftsrechte.
Ziel der Beschwerden war vornehmlich die Leistung von
Schadensersatz sowie die Rückabwicklung des Vertrages. Dies wurde
jeweils in einem Drittel der Fälle gefordert. Häufiger wollten die
Beschwerdeführer auch die Erteilung bestimmter Auskünfte mit ihrer
Beschwerde erreichen.
Acht erfolgreiche Einigungen und 50 Schlichtungen
Von den 104 Fällen, in denen die Ombudsstelle zuständig war, haben
sich die Parteien in acht Fällen erfolgreich geeinigt. Durch
Schlichtungsspruch endeten 50 Verfahren, zwei davon ergingen
zugunsten des Beschwerdeführers, einer wegen Unbegründetheit
zugunsten des Beschwerdegegners. In den 47 anderen Fällen wurde die
Beschwerde als unzulässig abgewiesen, zumeist weil sie sogenannte
Musterverfahren betrafen.
'Wenn sich die Beschwerden gegen etwaige Prospektfehler richten,
lehne ich die Schlichtung regelmäßig wegen des Vorliegens eines
sogenannten Musterverfahrens ab. In diesen Fällen wäre die Gesamtheit
aller Anleger betroffen. Aufgabe der Ombudsstelle ist es aber,
individuelle Streitigkeiten zu klären', erklärt die Ombudsfrau Dr.
Inga Schmidt-Syaßen.
Immer mehr Anschlüsse
Aktuell beteiligen sich insgesamt 502 Anbieter, Fonds- und
Treuhandgesellschaften am Ombudsverfahren. Das sind 150 mehr
Unternehmen gegenüber dem letzten Tätigkeitsbericht. 'Einige
Mitglieder haben vorbildlich Mitgliederversammlungen bei ihren
'Altfonds' angestoßen, die sich fast immer für eine Beteiligung am
Ombudsverfahren entschieden haben', erklärt der Vorsitzende des
Vereins Ombudsstelle, Dr. Joachim Seeler. 'Der Wirkungskreis der
Ombudsstelle hat sich dadurch deutlich vergrößert, und wir gehen
davon aus, dass sich diese Entwicklung fortsetzt.'
Der vollständige Tätigkeitsbericht 2011 der Ombudsstelle
Geschlossene Fonds kann auf deren Internetseiten unter
http://www.ombudsstelle-geschlossene-fonds.de/publikationen.html
heruntergeladen werden.
Originaltext: Ombudsstelle Geschlossene Fonds
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/74755
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_74755.rss2
Pressekontakt:
Dr. Ulrike Busse
OGF Ombudsstelle Geschlossene Fonds e.V.
Postfach 64 02 22 | 10048 Berlin
T +49 30 257 616 90 | F +49 30 257 616 91
info@ombudsstelle-gfonds.de | www.ombudsstelle-gfonds.de
veröffentlicht
Berlin (ots) -
- Zahl der Beschwerdeverfahren verdoppelt sich gegenüber 2010
- Mehr als 500 Unternehmen am Verfahren beteiligt
- 2011: 50 Schlichtungssprüche und 8 Einigungen
In ihrem vierten Tätigkeitsbericht berichtet die Ombudsstelle
Geschlossene über die Anzahl von Beschwerden und Verfahren, die
Beschwerdegründe und -ziele sowie die Verfahrensabschlüsse im Jahr
2011.
Zunehmende Anzahl von Beschwerden und zuständigen Fällen
Im Jahr 2011 gingen 271 Beschwerden bei der Ombudsstelle ein und
hat sich damit gegenüber dem Vorjahr (2010: 134 Anfragen) verdoppelt.
Der starke Anstieg lässt sich auf verschiedene Umstände zurückführen:
Zum einen zeigt er, dass die Ombudsstelle ihren Bekanntheitsgrad und
Wirkungskreis weiter ausgebaut hat. Zum anderen wurden vor der
Ombudsstelle Geschlossene Fonds 2011 vermehrt Sammelbeschwerden durch
Rechtsanwaltskanzleien eingelegt, d.h. die Ombudsfrau hatte über
mehrere gleichlautende Beschwerden verschiedener Anleger einer
Fondsgesellschaft zu entscheiden. Schließlich wurden insbesondere zum
Ende des Jahres 2011 viele Beschwerden gegen geschlossene Fonds noch
aus den 90er Jahren eingelegt, die die Beschwerdeführer teilweise
offen damit begründet haben, damit die Verjährung ihrer Ansprüche zu
hemmen.
'Das erhöhte Beschwerdeaufkommen zum Jahreswechsel ist auf die in
den Medien stark thematisierte Verjährung von
Schadensersatzansprüchen zu diesem Zeitpunkt und die damit verbundene
Verunsicherung der Anleger zurückzuführen. Eine zunehmende
Unzufriedenheit bei den Anlegern neuerer Fondsprodukte war dagegen
nicht zu beobachten', erklärt die Geschäftsführerin Dr. Ulrike Busse.
Überwiegend Schadensersatz oder Vertragsrückabwicklung angestrebt
Die Beschwerden betrafen in 26 % der 2011 eingegangenen Fälle
etwaige Prospektfehler. Kündigungen und Widerrufe der Beteiligung
machten weitere 21 % aus. Häufiger ging es den Beschwerdeführern auch
um die Ausübung ihrer gesellschaftsrechtlichen Kontroll- und
Auskunftsrechte.
Ziel der Beschwerden war vornehmlich die Leistung von
Schadensersatz sowie die Rückabwicklung des Vertrages. Dies wurde
jeweils in einem Drittel der Fälle gefordert. Häufiger wollten die
Beschwerdeführer auch die Erteilung bestimmter Auskünfte mit ihrer
Beschwerde erreichen.
Acht erfolgreiche Einigungen und 50 Schlichtungen
Von den 104 Fällen, in denen die Ombudsstelle zuständig war, haben
sich die Parteien in acht Fällen erfolgreich geeinigt. Durch
Schlichtungsspruch endeten 50 Verfahren, zwei davon ergingen
zugunsten des Beschwerdeführers, einer wegen Unbegründetheit
zugunsten des Beschwerdegegners. In den 47 anderen Fällen wurde die
Beschwerde als unzulässig abgewiesen, zumeist weil sie sogenannte
Musterverfahren betrafen.
'Wenn sich die Beschwerden gegen etwaige Prospektfehler richten,
lehne ich die Schlichtung regelmäßig wegen des Vorliegens eines
sogenannten Musterverfahrens ab. In diesen Fällen wäre die Gesamtheit
aller Anleger betroffen. Aufgabe der Ombudsstelle ist es aber,
individuelle Streitigkeiten zu klären', erklärt die Ombudsfrau Dr.
Inga Schmidt-Syaßen.
Immer mehr Anschlüsse
Aktuell beteiligen sich insgesamt 502 Anbieter, Fonds- und
Treuhandgesellschaften am Ombudsverfahren. Das sind 150 mehr
Unternehmen gegenüber dem letzten Tätigkeitsbericht. 'Einige
Mitglieder haben vorbildlich Mitgliederversammlungen bei ihren
'Altfonds' angestoßen, die sich fast immer für eine Beteiligung am
Ombudsverfahren entschieden haben', erklärt der Vorsitzende des
Vereins Ombudsstelle, Dr. Joachim Seeler. 'Der Wirkungskreis der
Ombudsstelle hat sich dadurch deutlich vergrößert, und wir gehen
davon aus, dass sich diese Entwicklung fortsetzt.'
Der vollständige Tätigkeitsbericht 2011 der Ombudsstelle
Geschlossene Fonds kann auf deren Internetseiten unter
http://www.ombudsstelle-geschlossene-fonds.de/publikationen.html
heruntergeladen werden.
Originaltext: Ombudsstelle Geschlossene Fonds
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/74755
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