* Kursverluste bei VW- und Daimler-Aktien drücken Dax
* Gagfah rutscht in rote Zahlen - Aktien unter Druck
* Heidelberger Druck nach Sicherung von Finanzierung gefragt
Frankfurt, 10. Aug (Reuters) - Belastet von Kursverlusten
der VW- und Daimler-Aktien ist der
Dax<.GDAXI> mit Abschlägen in die Woche gestartet. Der deutsche
Leitindex büßte am Montagmorgen 0,7 Prozent auf 5423 Punkte ein.
Börsianer werteten die Kursverluste allerdings als Atempause und
nicht als Trendwende, nachdem der Dax am Freitag ein Jahreshoch
von 5480 Stellen erreicht hatte. Der Markt warte auf die im
Wochenverlauf anstehenden Konjunkturdaten und
Unternehmenszahlen.
Belastet von negativen Analystenkommentaren rutschten VW-
und Daimler-Aktien 5,8 beziehungsweise 3,3 Prozent ab und
bildeten damit die Schlusslichter im Dax. Händlern zufolge
stufte HSBC VW-Aktien herab auf "Underweight" von "Neutral".
Morgan Stanley senkte seine Empfehlung für Daimler auf
"Underweight" von "Overweight". Auch europaweit verkauften
Anleger Papiere aus der Branche, der DJ Auto-Index<.SXAP>
notierte knapp drei Prozent tiefer.
Die kurze Dax-Gewinnerliste setze sich größtenteils aus
Finanzwerten zusammen. Die Aktien von Hannover Rück,
Münchener Rück, Commerzbank und Deutscher
Bank legten zwischen einem und 2,3 Prozent zu.
Zu den wenigen Unternehmen, die am Montag mit Nachrichten am
deutschen Aktienmarkt Aufmerksamkeit erzeugten, gehörte der
Wohnungskonzern Gagfah. Nachdem das Unternehmen im
zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht war, gaben seine
Aktien 4,7 Prozent ab und waren damit einer der schwächsten
Werte im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI>. DZ-Bank-Analyst Ulrich
Geis zufolge besteht die Möglichkeit, dass Gagfah-Großaktionär
Fortress seine Beteiligung reduziert.
Eine Herunterstufung durch Credit Suisse (CS) auf
"Underperform" von "Outperform" schickte Börsianern zufolge
Wacker Chemie auf eine 1,8-prozentige Talfahrt. Die
zunehmende Abhängigkeit des Spezialchemie-Unternehmens vom
Solarmarkt sei bedenklich, schrieb CS-Analyst Karsten Iltgen.
Dagegen griffen Anleger beim Maschinenbaukonzern
Heidelberger Druck kräftig zu und trieben die Aktien
11,2 Prozent in die Höhe. Händlern zufolge stuften die Analysten
der Bank of America/Merrill Lynch die Titel hoch auf "Neutral"
von "Underperform" - das Unternehmen hatte sich einen
Kreditrahmen über 1,4 Milliarden Euro gesichert.
ProSiebenSat.1 legten nach einer Kurszielanhebung
durch JP Morgan zu, die Aktien kletterten um 4,9 Prozent auf
6,40 Euro. Angesichts der überraschend positiven
Halbjahresergebnisse habe er seine Gewinnprognose für 2009 um 35
Prozent angehoben, erklärte Analyst Filippo Pietro Lo Franco.
Bei den Technologiewerten im TecDax<.TECDAX> stiegen
Infineon nach einem positiven Kommentar der Analysten
von BoA/Merrill Lynch um 3,4 Prozent. Nach der Kapitalerhöhung
sei die Finanzierung gesichert, schrieb Analyst Jonathan
Crossfield. Außerdem beginne sich die Nachfrage vor allem nach
Chips für die Automobilindustrie zu erholen.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Martin Zwiebelberg)