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US-Dollar gefallen - Märkte feiern Biden-Sieg

Veröffentlicht am 09.11.2020, 03:19
Aktualisiert 09.11.2020, 03:27
© Reuters.
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von Gina Lee 

Investing.com - Der Dollar fiel am Montagmorgen in Asien und begann die Woche mit Verlusten, als der demokratische Kandidat zum Gewinner der US-Präsidentschaftswahlen erklärt wurde.

Der Dollar-Index, der die amerikanische Währung gegenüber einem Korb aus anderen Währungen abbildet, lag gegen 03:20 MEZ um 0,14% tiefer auf 92,168 und damit nur knapp über einem Zehn-Wochen-Tief. Die Investoren hatten Gelder aus dem Dollar abgezogen, weil erwartet wird, dass eine Biden-Regierung eine stabilere US-Außenpolitik und die Fortsetzung einer weichen Geldpolitik bedeuten würde, wie sie von der Federal Reserve in der vergangenen Woche angekündigt wurde.

"Der Dollar ist geschwächt durch die Aussicht auf eine Biden-Präsidentschaft, die eine ruhigere Politik bringen wird ... und der Erwartung, dass die Fed angesichts des kurzfristigen Risikos steigender Covid-Infektionen wieder einen Rettungsring wirft", sagte Moh Siong Sim, FX-Analyst der Bank of Singapore, gegenüber Reuters.

Biden gewann am Sonntag den Bundesstaat Pennsylvania und erhielt damit die 270 Wahlmännerstimmen, die erforderlich waren, um die Wahl gegen den amtierenden Präsidenten Donald Trump zu gewinnen. Trump weigert sich jedoch aufzugeben und will auf dem Gerichtsweg das Ergebnis anfechten.

Einige Befürchtungen bleiben bestehen, weil Donald Trump, der erste amtierende Präsident, der seit 28 Jahren eine Wiederwahl verloren hat, keine Anzeichen von Zugeständnissen gemacht hat und sein Wahlkampfteam mit rechtlichen Mitteln gegen das Ergebnis vorgeht. Zusätzlich zu der Unsicherheit, welche Partei die Senatsmehrheit besitzt, da bei vier Rennen noch kein Ergebnis vorliegt, warnten einige Anleger, dass es zu früh sei, um zu sagen, ob sich die Marktvolatilität endgültig gelegt habe.

"Wir würden darauf hinweisen, dass eine erhöhte Volatilität nicht unbedingt hinter uns liegt, obwohl das Wahlergebnis so gut wie geklärt ist", sagte der Währungsanalyst der Commonwealth Bank of Australia, Kim Mundy, in einer Notiz.

Einige Anleger setzen jedoch darauf, dass die Republikaner ihre Mehrheit im Senat behalten werden, was gut für die Aktienkurse ist, aber den Dollar unter Druck setzt. Sollten sie mit ihren Wetten richtig liegen, würde ein gespaltener Kongress einen Großteil der Arbeit der Federal Reserve überlassen, da dann die Demokraten ihre Agenda für Steuern oder Regulierungen nicht einfach durchdrücken könnten.

"Die Kontrolle der Republikaner über den Senat wird wahrscheinlich dazu führen, dass sie den Wirtschaftspopulismus von Präsident Trump verwerfen und einen wesentlichen Rückgang des US-Haushaltsdefizits anstreben, was in 2021 einen starke fiskalischen Bremse verstärken wird", sagte Matt Sherwood, Perpetuals Kopf der Anlagestrategie, gegenüber Reuters.

"Das bedeutet, dass das Wachstum im Jahr 2021 jetzt stärker von der Federal Reserve abhängt", fügte Sherwood hinzu sowie einem Covid-19-Impfstoff, die beide für den Dollar negativ wären.

Der USD/JPY Kurs gab um 0,01% nach und wurde zu 103,31 gehandelt.

Der AUD/USD Kurs stieg um 0,37% auf 0,7281 und der NZD/USD Kurs um 0,53% auf 0,6808. Obwohl allgemein erwartet wird, dass die Reserve Bank of New Zealand die Zinssätze stehenlassen wird, wenn sie am Mittwoch zusammentritt, wird auch damit gerechnet, dass die Zentralbank die Grundlagen für die Einführung negativer Zinssätze im Jahr 2021 legt.

Der USD/CNY Kurs ging um 0,20% auf 6,5950 zurück. Der Yuan stieg auf einen 28-Monats-Höchststand, nachdem Bidens Sieg bekannt wurde. Die Anleger hofften auf eine versöhnlichere Herangehensweise an die Beziehungen zwischen den USA und China. China veröffentlichte am Wochenende auch Außenhandelsdaten, einschließlich der Entwicklung der Ex- und Importe vom Oktober gegenüber dem Vorjahr sowie der Handelsbilanz. Weitere Daten, wie dem Verbraucherpreisindex sind morgen fällig.

Der GBP/USD Kurs stieg um 0,20% auf 1,3182. Der Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey, und ihr Chefökonom Andy Haldane werden heute noch Reden halten, deren Schwerpunkt auf negativen Zinssätzen liegen dürfte. Robert Kaplan, der Präsident der Dallas Fed, wird später am Tag ebenfalls sprechen.

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