Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar stieg im europäischen Frühhandel am Mittwoch leicht an, bleibt aber vor den wichtigen US-Inflationsdaten in der Nähe der jüngsten Tiefststände.
Gegen 9.55 Uhr lag der Dollar-Index, der die Stärke des Greenbacks im Verhältnis zu einem Korb aus sechs anderen Währungen misst, um 0,2% höher bei 90,287 und damit knapp über dem am Dienstag erreichte Tief von 90,130. Damit kann sich der Dollar vom tiefsten Stand seit dem 26. Februar erholen.
Der EUR/USD fiel um 0,2% auf 1,2127, der USD/JPY stieg um 0,2% auf 108,83, während der AUD/USD um 0,5% auf 0,7804 und der NZD/USD um 0,6% auf 0,7234 nachgaben.Die Rohstoffwährungen zogen sich damit etwas von ihren kürzlich erreichten Zehn-Wochen-Hochs zurück.
Investoren blicken nun gespannt auf die aktuellen US-Inflationsdaten, die um 14.30 Uhr veröffentlicht werden. Volkswirte erwarten aufgrund der niedrigen Basis im April einen Anstieg der Preise um 3,6% im Jahresvergleich. Es wäre der größte Preisanstieg seit September 2011.
Während Aktienanleger besorgt darüber sind, was eine höhere Inflationsrate für die zukünftige Geldpolitik der Fed bedeuten könnte, lassen sich Devisenhändler nicht aus der Ruhe bringen, nicht zuletzt weil die Fed-Mitglieder immer wieder betonen, dass sie die geldpolitischen Maßnahmen nicht vorzeitig zurückfahren werden, was den US-Dollar gestern erneut unter Druck gesetzt hatte.
Dem Präsidenten der US-Notenbank von St. Louis, James Bullard, zufolge könnte die Inflation im nächsten Jahr bei 2,5 % liegen, während Fed-Gouverneurin Lael Brainard sagte, dass die schwachen Arbeitsmarktdaten der letzten Woche zeigen, dass die Erholung noch einen langen Weg vor sich hat.
"Die Konsolidierungsphasen des Dollars dürften nur kurzlebig und flach ausfallen. Der erwartete Anstieg des Verbraucherpreisindex in den USA auf fast 4% YoY ... dürfte den USD belasten (da er den US-Realzins weiter drücken wird)", so die Analysten der ING (AS:INGA) in einer Notiz.
Die neuesten CFTC-Positionsierungsdaten lieferten eindeutige Hinweise darauf, dass die bärische Stimmung gegenüber dem Dollar wieder zunimmt, was für eine weitere Dollar-Schwäche spricht.
"Alle G10-Währungen außer dem Pfund Sterling verzeichneten in der Woche zum 4. Mai einen Nettoanstieg der spekulativen Positionierung gegenüber dem US-Dollar, was darauf hindeutet, dass die bärische Stimmung gegenüber dem USD wieder zunimmt", fügte die ING hinzu.
Für den GBP/USD ging es um 0,1% auf 1,4129 nach unten. Die britische Wirtschaft schrumpfte im ersten Quartal um 1,5%, was der jüngsten Prognose der Bank of England entsprach.
Nichtsdestotrotz hat das Pfund Sterling in den letzten Tagen Stärke gezeigt, unterstützt durch den Wegfall des politischen Risikos. Gleichzeitig leitet das Land eine umfassende Wiedereröffnung ein.
"Die GBP-Erholung nach den schottischen Wahlen war voll und ganz gerechtfertigt, und da die britische Wirtschaft eindeutig auf dem Weg der Wiedereröffnung ist, stehen dem Pfund in diesem Quartal weitere Gewinne ins Haus", so die ING weiter.