Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar legte im europäischen Frühhandel am Mittwoch zu und wagte im Vorfeld der Entscheidung der US-Notenbank Fed seine Erholung von einem Zweimonatstief fortzusetzen.
Gegen 8.55 Uhr MEZ lag der Dollar-Index, der den Greenback im Vergleich aus einem Korb von sechs anderen Währungen abbildet, um 0,2% höher bei 91,050 und erholte sich damit von seinem Montagstief bei 90,679, dem niedrigsten Stand seit dem 3. März.
Der EUR/USD handelte 0,2% niedriger bei 1,2064 und damit unter dem am Montag erreichten Zweimonatshoch von 1,2117, der GBP/USD fiel 0,3% auf 1,3873, der USD/JPY stieg 0,3% auf 109,00 und setzte damit seine Erholung von einem Siebenwochentief bei 107,48 fort.
Der risikoempfindliche AUD/USD fiel um 0,3% auf 0,7741, nachdem die früher am Tag veröffentlichten australischen Inflationsdaten die Prognosen verfehlten und im ersten Quartal 2021 um 0,6% gegenüber dem Vorquartal bzw. 1,1% gegenüber dem Vorjahresquartal stiegen.
Der aktuelle Dollar-Rückgang beruht größtenteils darauf, dass der Markt langsam glaubt, dass die US-Notenbank über den Inflationsanstieg hinwegschaut und eine zukünftige Straffung der Geldpolitik hinauszögert, selbst wenn sich die US-Wirtschaft schnell erholt.
Vor diesem Hintergrund richtet sich die Aufmerksamkeit nun auf den Ausgang der zweitägigen geldpolitsichen Sitzung der US-Notenbank Fed. Im Mittelpunkt stehen dabei die begleitenden Kommentare des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell. Experten erwarten jedoch keine Änderung des geldpolitischen Kurses der Federal Reserve.
"Wir erwarten im Basisszenario keine größeren Veränderungen in der Fed-Kommunikation bis zum Ende des dritten Quartals, wenn wir eine Art Andeutung auf ein Tapering der Asset-Käufe sehen könnten - was wir für Anfang 2022 erwarten", so die Analysten von ABN Amro in einer Notiz.
Die Analysten von Nordea teilen die Ansicht, dass es für die Zentralbank zu früh ist, um über ein Zurückfahren der Ankäufe von Vermögenswerten zu sprechen. Sie sind jedoch der Meinung, dass die Diskussion früher als derzeit erwartet beginnen könnte, da das Impfprogramm des Landes weiterhin auf Hochtouren läuft.
"Das Risiko eines Tapering-Szenarios der Fed ist für die Sitzung in dieser Woche noch sehr gering", so die Analysten von Nordea in einer Notiz, "könnte aber bereits im Juni ins Spiel kommen, da [St. Louis Fed-Präsident James] Bullard z.B. angedeutet hat, dass die Fed für eine Diskussion über die Bilanz offen sein könnte, sobald 75 bis 80% der Bevölkerung geimpft sind."
Abseits der Fed dürfte die erste Rede von Präsident Biden vor einer gemeinsamen Sitzung des Kongresses, die ebenfalls am Mittwoch stattfindet, für Gesprächsstoff sorgen. Analysten erwarten, dass er seine Steuerpläne vorstellen wird.
Berichte über mögliche Steuererhöhungen dämpften am Freitag kurzzeitig die Risikobereitschaft der Anleger, doch könnte es zu einer größeren Reaktion kommen, wenn der Plan konkreter wird.
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