Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar hat am Freitag im frühen europäischen Handel zugelegt, bleibt aber nach enttäuschenden Arbeitslosenzahlen und angesichts der Tatsache, dass die Federal Reserve keine Anstalten macht, ihre ultralockere Geldpolitik zu ändern, in der Nähe eines Zwei-Wochen-Tiefs gefangen.
Gegen 8.55 Uhr lag der Dollar Index, der den Greenback gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen misst, um 0,2% im Plus bei 92,278. Zuvor war die US-Reservewährung zum ersten Mal seit dem 23. März auf 92,037 gefallen. Der Index hat in dieser Woche rund 0,8% verloren und steuert damit auf den größten Rückgang in diesem Kalenderjahr zu.
Der USD/JPY erhöhte sich um 0,2% auf 109,47 und der EUR/USD fiel um 0,2% auf 1,1888 Dollar. Die Gemeinschaftswährung hat in dieser Woche allerdings um über 1% aufgewertet. Der AUD/USD ging um 0,7% auf 0,7595 zurück, nachdem die australische Zentralbank vor einem übermäßigen Kreditrisiko warnte.
Steigende Treasury-Renditen in Erwartung einer kräftigen Konjunkturerholung und zunehmender Inflation führten zu Spekulationen, wonach die Federal Reserve (Fed) ihre ultralockere Geldpolitik früher als ursprünglich angenommen zurückfahren könnte, was zu erheblichen Dollargewinnen im letzten Quartal führte.
Diese Erwartungshaltung hat sich in letzter Zeit jedoch erneut verschoben. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, die am Donnerstag veröffentlicht wurden, ergaben einen unerwarteten Anstieg der Arbeitslosigkeit in den USA in der vergangenen Woche, während das Protokoll der letzten Fed-Sitzung deutlich machte, dass die Notenbanker noch einige Zeit an ihrer Stützungspolitik festhalten werden.
Fed-Chef Jerome Powell griff das Thema am Donnerstag auf einer Online-Konferenz des Internationalen Währungsfonds auf und erklärte, dass die Geldpolitik erst dann geändert würde, wenn es eine längere Periode starker Wirtschaftsdaten gäbe, während Vorstandsmitglied James Bullard sagte, dass die Fed erst dann über Änderungen diskutieren sollte, wenn klar ist, dass die Pandemie vorbei ist.
"Wir gehen davon aus, dass die sehr akkommodierende Fed den USD in den Sommer hinein belasten wird", so die ING-Analysten in einer Notiz.
Der GBP/USD sank um 0,4% auf 1,3674. Das Pfund Sterling geriet wegen wachsender Bedenken über die Abhängigkeit des britischen Impfprogramms vom AstraZeneca (NASDAQ:AZN)-Impfstoff unter Druck.
Gegen den Impfstoff bestehen Sicherheitsbedenken, da der Wirkstoff Verbindungen zu sehr seltenen Blutgerinnungsproblemen aufweist. Sowohl die EU als auch die britischen Gesundheitsbehörden haben diese Woche erklärt, dass die Vorteile des Medikaments immer noch die Risiken überwiegen, aber eine Reihe von Ländern haben den Einsatz eingeschränkt. Großbritannien selbst hat bei jüngeren Menschen den Einsatz anderer Impfstoffe empfohlen, wenn möglich.
"Laut CFTC-Daten sitzt das GBP derzeit auf der größten spekulativen Longposition im G10-FX-Universum", fügte die ING (AS:INGA) hinzu.
Darüber hinaus stieg der USD/CNY um 0,1% auf 6,5569, nachdem China höher als erwartet ausgefallene Inflationsdaten für den Monat März veröffentlicht hatte. Der CPI legte im Jahresvergleich um 0,4% zu und der PPI um 4,4%, die höchste Rate seit über zweieinhalb Jahren.
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