Von Ambar Warrick
Investing.com-- Vor der weithin erwarteten Leitzinsanhebung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) rührten sich die meisten asiatischen Währungen am Mittwoch kaum vom Fleck. Für den Dollarkurs ging es hingegen mit der Hoffnung der Marktteilnehmer bergab, dass die US-Zentralbank einen weniger aggressiven geldpolitischen Kurs einschlagen würde.
Der Japanische Yen stieg entgegen dem Trend um 0,7 %. Hier stützten Erwartungen, dass die Regierung zur Stabilisierung der Landeswährung weiter an den Devisenmärkten intervenieren wird. Tokio gab im Oktober eine Rekordsumme von 42,8 Milliarden Dollar aus, um den Kurs des Yen von seinem 32-Jahres-Tief zu lösen.
Die Währung profitierte auch von der Aussage des Gouverneurs der Bank of Japan, Haruhiko Kuroda, dass eine Korrektur der ultralockeren Geldpolitik der Bank möglich sein könnte, wenn die Inflation in Japan zurückgeht. Die japanische Inflation bewegt sich derzeit in der Nähe eines Achtjahreshochs und dürfte in den kommenden Monaten weiter steigen.
Nach oben ging es auch für den chinesischen Yuan: Er stieg um 0,1 %, während der Offshore-Yuan um 0,2 % zulegte. Aufgrund unbestätigter Berichte, wonach China eine Lockerung seiner strikten Null-Covid-Politik plant, erholte sich die Währung am Dienstag deutlich von ihrem fast 15-jährigen Tiefstand. Regierungsvertreter dementierten jedoch einen solchen Schritt.
Die übrigen asiatischen Währungen tendierten im Vorfeld der im Laufe des Tages anstehenden zinspolitischen Entscheidung der Federal Reserve wenig. Es wird allgemein erwartet, dass die Zentralbank die Leitzinsen um weitere 75 Basispunkte anheben wird. Das wäre bereits die insgesamt vierte derartige Anhebung in diesem Jahr.
Aber auch der geldpolitische Ausblick der US-Notenbank Fed steht im Mittelpunkt des Interesses. So hoffen die Marktteilnehmer auf eine mögliche Abschwächung des geldpolitischen Kurses der Fed. Steigende Zinssätze in den USA haben den asiatischen Währungen in diesem Jahr mit der Verringerung der Kluft zwischen risikoreichen und risikoarmen Anleihen schwer zugesetzt.
Doch selbst wenn die Fed in den kommenden Monaten geringere Zinserhöhungen als gedacht signalisiert, dürften die asiatischen Währungen davon kaum profitieren, schließlich liegen die US-Zinsen derzeit auf einem 14-Jahres-Hoch.
Der Dollar-Index fiel um 0,2 %, ebenso wie der Dollar-Index-Future. Beide Instrumente bewegten sich um die Marke von 111.
Der australische Dollar konnte sich um 0,4 % erholen, nachdem die australische Zentralbank am Dienstag wie erwartet die Zinssätze erhöht hatte. Obwohl die Anhebung im Vergleich zu den vorherigen Erhöhungen der Bank in diesem Jahr geringer ausfiel, versprach sie doch, dass die Zinssätze zur Eindämmung der sich auf einem 32-Jahres-Hoch bewegenden Inflation weiter steigen werden.
Der Südkoreanische Won zeigte keine große Reaktion auf neue Inflationsdaten aus Südkorea. Den Zahlen nach ist die Verbraucherpreisinflation im Oktober stärker gestiegen als angenommen. Wegen der Verlangsamung des Wirtschaftswachstums schraubten die Händler ihre Erwartungen zurück, dass die koreanische Zentralbank die Zinssätze weiterhin stark anheben wird.