Frankfurt, 08. Okt (Reuters) - Die Angst vor den Folgen der
Finanzkrise hat dem Yen am Mittwochmorgen deutliche
Kursgewinne beschert. Die japanische Währung drückte den Dollar
zeitweise bis auf 99,62 Yen, den tiefsten Stand seit über einem
halben Jahr. Der Euro fiel mit 135,02 Yen auf das
niedrigste Niveau seit drei Jahren. Am Vorabend waren in New
York für die Gemeinschaftswährung noch fast drei Yen mehr
bezahlt worden. Nachdem an der Börse Tokio der
Nikkei-Index<.N225> die heftigsten Verluste an einem Tag seit
über 20 Jahren verbuchte, seien die Investoren aus riskant
geltenden Anlagen wie den sogenannten Carry Trades geradezu
geflüchtet, sagten Experten. Carry Trades sind Devisengeschäfte,
bei denen Kredite in niedrig verzinsten Währungen wie dem Yen
aufgenommen werden, um sie in höher verzinste Währungen wie den
Euro zu investieren.
Dem Pfund Sterling verhalf das von der britischen
Regierung geschnürte Rettungspaket für die heimische
Finanzbranche zu Kursgewinnen: Das Pfund stieg zum Euro
zeitweise auf 0,7719 Pfund und zur US-Währung auf 1,7610 Dollar
nach 1,7467 Dollar am Vorabend. Die Gemeinschaftswährung
schwankte dagegen heftig: Nach anfänglichen Kursverlusten
notierte sie zuletzt mit 1,3675 Dollar über dem Niveau vom
Vorabend, als der Euro 1,3598 Dollar gekostet hatte. Angesichts
der Unsicherheit an den internationalen Finanzmärkten sei davon
auszugehen, dass der Euro volatil bleibe, prognostizierten die
Analysten von HSBC Trinkaus. Der Bund-Future profitierte
von der Unsicherheit im Zuge der Finanzkrise: Am Morgen notierte
der Kontrakt 33 Ticks höher bei 117,37 Zählern.
(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Ralf Banser)