(Wiederholung: Rechtschreibfehler in der Überschrift behoben.)
BERLIN (dpa-AFX) - Viele deutsche Unternehmen tun so, als gäbe es das neue Gesetz zur Frauenquote gar nicht. Das ist das Ergebnis einer am Donnerstag veröffentlichten Befragung durch den Verein Frauen in die Aufsichtsräte (Fidar). Danach haben 54 Prozent der Unternehmen, die sich laut Gesetz selbst ein Ziel für die Erhöhung des Frauenanteils in Aufsichtsrat und Vorstand geben müssten, bisher noch keine entsprechende Zielgröße formuliert. Und sie planen dies auch nicht in näherer Zukunft. Erst 24 Prozent der Unternehmen haben sich den Angaben zufolge bereits ein konkretes Ziel gesteckt. 21 Prozent gaben an, man habe zwar bislang keine Zielgröße beschlossen, die Einführung sei aber demnächst vorgesehen. Das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe in Führungspositionen war am 1. Mai in Kraft getreten. Es schreibt bei Neubesetzungen in den Aufsichtsräten von 100 Großunternehmen eine starre Frauenquote von 30 Prozent ab 2016 vor. Gibt es nicht genügend Frauen im Aufsichtsrat, bleibt der zu besetzende Stuhl leer. Mehr als 4000 weitere Unternehmen müssen sich selbst im kommenden September ein eigenes Ziel für die Erhöhung des Frauenanteils geben. Nach einem Jahr soll es für sie erstmals eine Überprüfung geben. Sanktionen sind hier aber bislang nicht vorgesehen.