MADRID/PARIS/FRANKFURT (dpa-AFX) - Spanien bezahlt die Korruptionsvorwürfe gegen Mitglieder der Regierung mit höheren Finanzierungskosten. Bei einer Auktion von Anleihen zogen die Zinsen am Donnerstag spürbar an, wie aus Zahlen der spanischen Schuldenagentur hervorgeht. Auch Frankreich musste höhere Zinsen bieten, um frisches Geld am Kapitalmarkt aufzunehmen.
Die spanische Auktion war indes kein Misserfolg, denn die Regierung konnte zumindest mehr Mittel bei Investoren besorgen als geplant. Insgesamt spülte die Versteigerung dreier Anleihen 4,61 Milliarden Euro in die Staatskasse. Maximal anvisiert waren 4,5 Milliarden Euro.
POLITISCHE RISIKEN SCHRECKEN INVESTOREN
Um sich für zwei Jahre frische Mittel zu leihen, musste Madrid Anlegern Zinsen in Höhe von 2,8 Prozent bieten. Anfang Januar hatten noch 2,5 Prozent ausgereicht. Bei einem fünfjährigen Papier stiegen die Zinsen von 3,8 auf 4,1 Prozent. Im ultralangen Laufzeitbereich bis 2029 legten sie von 5,6 auf 5,8 Prozent zu.
Die Sorgen um Spanien sind zuletzt vor allem wegen politischer Risiken wieder gestiegen. Ministerpräsident Mariano Rajoy und zahlreiche Parteifreunde sehen sich Korruptionsvorwürfen ausgesetzt. In der vergangenen Woche veröffentlichte die große Tageszeitung 'El Pais' eine Liste, auf der zahlreiche Funktionäre der Regierungspartei Partido Popular (PP) als vermeintliche Empfänger von Schwarzgeldern auftauchen. Anleger fürchten, dass das Land nach Neuwahlen vom Reformkurs abkommen könnte.
AUCH FRANKREICH MUSS DRAUFZAHLEN
Vor der Anleiheauktion stiegen die Renditen für richtungsweisende zehnjährige Papiere aus Spanien am Sekundärmarkt, wo bereits ausgegebene Titel gehandelt werden, über 5,5 Prozent und erreichten damit das höchste Niveau seit Anfang Dezember. Danach sanken die Renditen jedoch wieder. Analysten hielten einen Unfall bei der Versteigerung für unwahrscheinlich, da das Platzierungsziel bewusst niedrig angesetzt worden sei.
Auch für Frankreich wurde die Mittelaufnahme am Donnerstag wieder teurer, wie Zahlen der Schuldenverwaltung zeigen. Bei einer Anleihe mit Laufzeit bis 2027 kletterten die Zinsen im Vergleich zur letzten Auktion Anfang Dezember von 2,6 auf 2,9 Prozent. Bis 2022 verteuerte sich die Kreditaufnahme von 2,1 auf 2,3 Prozent. Im siebenjährigen Bereich lagen die Zinsen bei 1,8 Prozent. Insgesamt sammelte Paris knapp acht Milliarden Euro ein./hbr/bgf
Die spanische Auktion war indes kein Misserfolg, denn die Regierung konnte zumindest mehr Mittel bei Investoren besorgen als geplant. Insgesamt spülte die Versteigerung dreier Anleihen 4,61 Milliarden Euro in die Staatskasse. Maximal anvisiert waren 4,5 Milliarden Euro.
POLITISCHE RISIKEN SCHRECKEN INVESTOREN
Um sich für zwei Jahre frische Mittel zu leihen, musste Madrid Anlegern Zinsen in Höhe von 2,8 Prozent bieten. Anfang Januar hatten noch 2,5 Prozent ausgereicht. Bei einem fünfjährigen Papier stiegen die Zinsen von 3,8 auf 4,1 Prozent. Im ultralangen Laufzeitbereich bis 2029 legten sie von 5,6 auf 5,8 Prozent zu.
Die Sorgen um Spanien sind zuletzt vor allem wegen politischer Risiken wieder gestiegen. Ministerpräsident Mariano Rajoy und zahlreiche Parteifreunde sehen sich Korruptionsvorwürfen ausgesetzt. In der vergangenen Woche veröffentlichte die große Tageszeitung 'El Pais' eine Liste, auf der zahlreiche Funktionäre der Regierungspartei Partido Popular (PP) als vermeintliche Empfänger von Schwarzgeldern auftauchen. Anleger fürchten, dass das Land nach Neuwahlen vom Reformkurs abkommen könnte.
AUCH FRANKREICH MUSS DRAUFZAHLEN
Vor der Anleiheauktion stiegen die Renditen für richtungsweisende zehnjährige Papiere aus Spanien am Sekundärmarkt, wo bereits ausgegebene Titel gehandelt werden, über 5,5 Prozent und erreichten damit das höchste Niveau seit Anfang Dezember. Danach sanken die Renditen jedoch wieder. Analysten hielten einen Unfall bei der Versteigerung für unwahrscheinlich, da das Platzierungsziel bewusst niedrig angesetzt worden sei.
Auch für Frankreich wurde die Mittelaufnahme am Donnerstag wieder teurer, wie Zahlen der Schuldenverwaltung zeigen. Bei einer Anleihe mit Laufzeit bis 2027 kletterten die Zinsen im Vergleich zur letzten Auktion Anfang Dezember von 2,6 auf 2,9 Prozent. Bis 2022 verteuerte sich die Kreditaufnahme von 2,1 auf 2,3 Prozent. Im siebenjährigen Bereich lagen die Zinsen bei 1,8 Prozent. Insgesamt sammelte Paris knapp acht Milliarden Euro ein./hbr/bgf