FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Dienstag unter dem Strich nur wenig bewegt. Verluste in der Nacht wurden am Vormittag ausgeglichen. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1785 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1790 Dollar festgesetzt.
Zu den Verlierern zählte der japanische Yen. Das historische Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un in Singapur sorgte für etwas mehr Risikofreude bei den Anlegern. Sie machten einen Bogen um den Yen, der gemeinhin als sicherer Anlagehafen gilt. Zuvor war bekannt geworden, dass sich Nordkoreas Machthaber zu einer kompletten atomaren Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel bereit erklärte.
Erneut schwache Konjunkturdaten aus Deutschland belasteten den Euro nicht. Die ZEW-Konjunkturerwartungen sind im Juni auf den niedrigsten Stand seit September 2012 gefallen. Das ZEW erklärte die Entwicklung mit dem von den USA ausgehenden Handelsdisput und Skepsis gegenüber der neuen italienischen Regierung. Das Analysehaus Capital Economics verwies jedoch auf die begrenzte Aussagekraft des ZEW-Indikators für die konjunkturelle Entwicklung.
Impulse für den Devisenhandel könnten am Nachmittag von neuen Inflationsdaten aus den USA kommen. Für Mai rechnen Analysten mit einem Anstieg der Inflationsrate auf 2,8 Prozent. Die Preisentwicklung ist für die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank Fed von hoher Bedeutung.
"Die Fed hat sowohl ihr Arbeitsmarkt- als auch ihr Inflationsziel erreicht, einer weiteren Normalisierung der Geldpolitik steht nichts mehr im Wege", kommentierte US-Experte Bernd Weidensteiner von der Commerzbank (DE:CBKG). Am Devisenmarkt wird fest damit gerechnet, dass die Fed am Mittwoch eine weitere Zinserhöhung beschließt.