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Anschlag auf "Save the Children" in Afghanistan

Veröffentlicht am 24.01.2018, 15:46
© Reuters. Afghan police officers arrive at the site of a blast and gun fire in Jalalabad

Dschalalabad (Reuters) - Nach einem Anschlag auf das Büro von "Save the Children" in der afghanischen Stadt Dschalalabad mit mindestens drei Toten stoppt die Hilfsorganisation vorläufig ihre Arbeit in dem Land.

Die Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) bekannte sich zu dem Angriff am Mittwoch, bei dem die Angreifer zunächst eine Autobombe gezündet und dann das Gelände gestürmt hatten. Nach Angaben der Behörden wurden mindestens 20 Verletzte gezählt.

Auch am Nachmittag hielt das Feuergefecht mit den Angreifern noch an. Ein Behördensprecher sagte, bisher sei unklar, ob es sich bei zwei der Toten um Angreifer oder um Zivilisten handele. Zudem sei ein Soldat ums Leben gekommen. Zeugen berichteten von vier Angreifern in Polizeiuniform. Der IS erklärte über seine Nachrichtenagentur Amaq, der Anschlag habe britische, schwedische und afghanische Einrichtungen zum Ziel gehabt.

"Save the Children" wurde in Großbritannien gegründet. Die Hilfsorganisation, die ihre Büros in Afghanistan vorübergehend schloss, erklärte, sie erreiche vor Ort fast 1,4 Millionen Kinder. "Unser Hauptanliegen ist es, die Sicherheit unserer Mitarbeiter zu gewährleisten", sagten Vertreter der Organisation: "Wir bemühen uns, unsere lebenswichtige Arbeit so schnell es geht wieder aufzunehmen, sobald wir wieder sicher sind".

In der Nähe des Anschlagsorts im Osten des Landes befinden sich Büros weiterer Hilfsorganisationen sowie Regierungseinrichtungen, darunter auch die Gebäude einer schwedischen Hilfsorganisation und des afghanischen Frauenministeriums. Sicherheitskräfte evakuierten die Anwohner umliegender Gebäude während des Gefechts.

© Reuters. Afghan police officers arrive at the site of a blast and gun fire in Jalalabad

Die Provinz Nangarhar an der Grenze zu Pakistan gilt als IS-Hochburg. Afghanistan hatte zuletzt Erfolge gegen militante Gruppierungen wie die Taliban und den IS vermeldet, bleibt aber eine Zielscheibe für Angriffe auf Zivilisten. Örtliche Hilfsorganisationen werden durch Milizen und Entführungen immer wieder erheblich in ihrer Arbeit eingeschränkt. Im Oktober 2017 teilte das Rote Kreuz mit, seinen Einsatz einschränken zu müssen, nachdem bei Angriffen sieben Angestellte getötet wurden.

(Reporter: Ahman Sultan und Rafiq Sherzad, geschrieben von Milena Bürki, redigiert von Matthias Sobolewski. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1232 oder +49 30 2888 5168.)

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