NEW YORK/LONDON/WIEN - Die Ölpreise haben am Dienstag ihre zwischenzeitliche Gewinne wieder abgegeben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete am späten Nachmittag 85,57 US-Dollar. Das waren 18 Cent mehr als am Vortag. Zwischenzeitlich war der Brent-Preisbis auf 86,48 Dollar gestiegen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 19 Cent auf 82,10 Dollar.
"Die anfängliche Preiserholung ist vor allem auf Daten aus China zurückzuführen, welche auf eine robuste Ölnachfrage im Reich der Mitte hindeuten," kommentierten die Experten der Commerzbank. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt war im dritten Quartal mit 7,3 Prozent im Jahresvergleich zwar so schwach wie seit fünf Jahren nicht mehr gewachsen. Volkswirte hatten aber ein noch niedrigeres Wachstum erwartet.
Für eine nachhaltige Preiserholung seien Produktionskürzungen durch die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) notwendig, schreibt die Commerzbank. Hierfür gebe es aber keinerlei Anzeichen. So gaben die Ölpreise ihre Gewinne am Nachmittag auch wieder größtenteils ab. Dazu hätten auch die erneuten Kursgewinne des Dollar beigetragen. Ein festerer Dollar macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen teurer.
Der Preis für Opec-Rohöl ist zuletzt gefallen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel am Montag im Durchschnitt 82,37 Dollar. Das waren 82 Cent weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.