Der Börsengang der Airbnb (NASDAQ:ABNB) (WKN: A2QG35)-Aktie war ein Highlight des vergangenen Jahres. Recht spät im Jahr setzten die Kalifornier die Kirsche auf ein Jahr, in dem es so viele Börsengänge im Technologiesektor gab wie lange nicht mehr.
Die Angst vor einer neuen Technologieblase war hoch. Doch rund einen Monat später sind die Kritiker verstummt.
Wie viel hätte man verdient, wenn man direkt zum Börsengang 10.000 Euro in die nicht ganz günstige AirBnB-Aktie gesteckt hätte? Überraschend viel!
Ein satter Monatsgewinn Am 10.12.2020 erblickte die AirBnB-Aktie das Licht der Welt. Eröffnungskurs: 122 Euro.
Ein stolzer Preis für eine Aktie, die gerade die ersten Atemzüge nimmt. Kollege Palantir (NYSE:PLTR) startete bei unter 10 Euro pro Aktie.
Doch AirBnB ist nicht irgendwer, sondern eine weltweit etablierte Plattform, die sich seit 2008 erfolgreich am Markt behaupten konnte. Solche stahlharten Marken dürfen auch gerne mal etwas mehr verlangen.
Geschadet hat es der Aktie nicht. Einen Monat nach dem Börsengang steht der Kurs bei 146 Euro (Stand für diese Zahl und alle weiteren Zahlen: 14.01.2021). Das entspricht einem Plus von rund 16 %.
Wer direkt zum Börsengang 10.000 Euro in den Reise-Plattformer gesteckt hätte, würde sich jetzt über einen Gewinn von 1.600 Euro freuen können. Das ist kein schlechter Monatsverdienst.
AirBnB zwischen Himmel und Hölle So kann es natürlich gerne weitergehen! Auch wenn man insgeheim vermutet, dass die AirBnB-Aktie sicher nicht wie an der Schnur gezogen in den vierstelligen Bereich emporsteigt.
Doch angenommen, wir sehen ab dem Zeitpunkt des Börsengangs für ein Jahr eine Rendite von 16 % pro Monat. Dann würden unsere 10.000 Euro Startkapital am Ende zu einem Betrag in Höhe von rund 60.000 Euro angewachsen sein.
Kein schlechter Jahresverdienst! Obgleich die Chancen auf ein stumpfe Trendfortsetzung denkbar gering sind.
Vor allem dank der jüngsten Ereignisse. Im Gleichklang mit anderen Tech-Größen mischt sich AirBnB derzeit brachial in die US-Politik ein.
Zur Erinnerung: Die großen Social-Media-Portale sperrten dem amtierenden US-Präsidenten vor Kurzem alle Konten. Auf Lebenszeit!
Da ließ sich auch AirBnB nicht lange bitten. Zur Amtseinführung von Joe Biden stornierten die Kalifornier Buchungen und löschten Konten von mutmaßlichen Krawallmachern.
Ob das so eine gute Idee war? Die Machtdemonstration von Big Tech könnte als Geschenk an die neue US-Regierung verstanden werden. Oder eben als Ermutigung, die Macht der Tech-Konzerne endgültig zu bändigen.
Starke Nerven könnten starke Gewinne bringen Ein endgültiges Fazit fällt schwer. Der geneigte AirBnB-Investor hat nun vor allem zwei Szenarien vor Augen.
Zum einen ein „Weiter so“ mit einer starken Marke und einem Geschäftsmodell, das höchstwahrscheinlich noch viele Jahre satten Umsatz bringen wird. Zum anderen ein Unternehmen an der Kette der Behörden, das irgendwann im schlimmsten Fall zerschlagen wird.
Eine Plattform, die Netzwerkeffekte für sich arbeiten lassen kann, ist prinzipiell der Traum eines jeden Investors. Doch mit zunehmender Größe und Bedeutung kann das monopolartige Ungetüm plötzlich zu einem ernsten Problem werden.
Es steht längst nicht fest, ob die US-Politik die großen US-Technologieunternehmen in die Mangel nehmen wird. Viele Abgeordnete der US-Demokraten scheinen nicht abgeneigt zu sein. Doch den Stolz der US-Tech-Ökonomie einfach so zertrümmern? Das dürfte nicht leichtfallen. Das käme Konkurrent China womöglich sehr gelegen (obgleich die chinesischen Behörden IT-Gigant Alibaba (NYSE:BABA) längst im Visier haben).
Es bleibt dabei: Im neuen Jahrzehnt müssen Investoren von US-Tech-Aktien mehr oder weniger in Angst leben. Doch wer starke Nerven mitbringt, könnte am Ende womöglich auch mit starken Gewinnen belohnt werden.
Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alibaba Group Holding Ltd. und besitzt Aktien von Palantir Technologies Inc ..
Motley Fool Deutschland 2021