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3 Aktien, die den MSCI World in den letzten 10 Jahren NICHT schlagen konnten

Veröffentlicht am 25.02.2020, 09:13
DE40
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BASFN
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MBGn
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DTEGn
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MIWD00000PUS
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Wer in Einzelaktien investiert, der sollte in meinen Augen ein absolutes Minimalziel haben: ein passives ETF-Portfolio schlagen! Denn ansonsten wäre der ganze Aufwand mit Aktienauswahl, Analyse und Co. ja eine ziemliche Zeitverschwendung – findest du nicht?

Aktien, die das nicht schaffen, sollten wir daher logischerweise meiden wie der Teufel das Weihwasser. Die Daimler (WKN: 710000)-Aktie, die BASF (DE:BASFN) (WKN: BASF11)-Aktie und die Deutsche Telekom (DE:DTEGn) (WKN: 555750)-Aktie sind genau solche Aktien – sie haben in den letzten zehn Jahren allesamt schlechter abgeschnitten als der iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (WKN: A0RPWH), der in diesem Zeitraum 159,7 % zulegen konnte.

Wie viel schlechter als der iShares MSCI World-ETF diese drei Aktien abgeschnitten haben und welche Gemeinsamkeiten sie verbinden, erfährst du, wenn du weiterliest.

(Alle Kursentwicklungen der letzten zehn Jahre beziehen sich auf den Stichtag 21.02.2020.)

Rohrkrepierer 1: Die BASF-Aktie: + 102,9 % (inklusive Dividenden) Die schlechteste Aktie im Duell mit dem MSCI World Index ist die von BASF – inklusive Dividenden brachte sie es auf eine Rendite von 102,9 % innerhalb der letzten zehn Jahre.

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
1,70 2,20 2,50 2,60 2,70 2,80 2,90 3,00 3,10 3,20
Quelle: Ausschüttungen BASF in Euro, finanzen.net

Sicher – eine Verdopplung des Kapitals in einem Jahrzehnt ist nicht das Schlechteste. Doch mit einer Underperformance von rund 55 % gegenüber dem MSCI World-ETF von iShares wäre ich definitiv nicht zufrieden mit der BASF-Aktie gewesen!

Rohrkrepierer 2: Die Daimler-Aktie (DE:DAIGn): + 121,0 % (inklusive Dividenden) Ein Stückchen besser als die BASF-Aktie schnitt die Daimler-Aktie ab – inklusive Dividenden brachte sie es auf eine Rendite von 121,0 %.

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
1,85 2,20 2,20 2,25 2,45 3,25 3,25 3,65 3,25 0,90
Quelle: Ausschüttungen Daimler in Euro, finanzen.net

Bevor ich die genauen Renditen recherchiert habe, war ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass die Daimler-Aktie sogar die schlechteste Aktie in diesem Dreiervergleich sein würde – tja, mit dieser Einschätzung lag ich daneben. Trotzdem: Mit einer Underperformance von rund 38 % gegenüber dem MSCI World-Index kann man nicht zufrieden sein.

Rohrkrepierer 3: Die Deutsche Telekom-Aktie: + 140,2 % (inklusive Dividenden) Die Aktie der Deutschen Telekom kam der Performance des iShares MSCI World-ETF noch am nächsten – 140,2 % stehen in den letzten zehn Jahren zu Buche.

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
0,78 0,70 0,70 0,70 0,50 0,50 0,55 0,60 0,65 0,70
Quelle: Ausschüttungen Deutsche Telekom in Euro, finanzen.net

In allen Berechnungen dieses Betrags sind keine Wiederanlagen der Dividenden berücksichtigt, so auch bei der Telekom-Aktie. Hätte man dies getan, dann wäre sie dem MSCI World wohl sehr nahe gekommen. Als aktiver Anleger in Einzelaktien wäre ich mit dieser Performance allerdings trotzdem nicht rundum zufrieden gewesen – wir wollen den Index ja schlagen und nicht nur mit ihm gleichziehen.

Großkonzern + hohe Dividende + DAX = schlechte Rendite? Schaut man sich die BASF-Aktie, die Daimler-Aktie und die Deutsche Telekom-Aktie an, dann fallen drei Gemeinsamkeiten auf.

  • alle drei Unternehmen sind behäbige Großkonzerne, schwerfällig und träge,
  • alle drei sind Teil des deutschen Leitindex DAX,
  • alle drei schütten üppige Dividenden aus.
  • Man kann Investments in große Unternehmen positiv sehen – sie sind weniger schwankungsanfällig als Small und Mid Caps. Auch die Gefahr eines Bankrotts ist in den allermeisten Fällen niedriger. Große Unternehmen tun sich allerdings generell schwer mit Wachstum – je größer ein Unternehmen ist, desto schwerer tut es sich mit schnellem Wachstum.

    Genau das bedarf es aber für schnell steigende Kurse – Großkonzerne sind hier in meinen Augen meist im Nachteil. Außerdem fallen ihnen Richtungswechsel – wie sie beispielsweise bei Daimler bezüglich der Elektromobilität notwendig gewesen wären – viel schwerer.

    Wenn sie dann noch im DAX notiert sind, wird es noch mal schwerer mit einer marktschlagenden Rendite: Neben der Tatsache, dass in diesem Index nur Dickschiffe unterwegs sind, halten sich die DAX-Konzerne meist in Branchen auf, die nicht gerade vor Wachstum strotzen.

    Automobilbau, Chemie und Finanzdienstleistungen – ich persönlich erwarte hier auch in den nächsten Jahren eher durchwachsene Renditen.

    Die dritte und letzte „schreckliche“ Gemeinsamkeit: eine großzügige Dividendenpolitik! Wer einen Großteil seines Gewinnes in Form von Dividenden unters Anlegervolk ballert, dem bleibt weniger für Investitionen, Forschung und Entwicklung und den Abbau von Schulden (nicht umsonst sehen die Bilanzen von Daimler und der Telekom nicht besonders gut aus).

    Das wiederum behindert in den allermeisten Fällen das Wachstum eines Unternehmen – und langsames Wachstum bedeutet langfristig nichts anderes als langsam steigende Kurse. Versteh mich nicht falsch – es gibt Branchen, in denen machen hohe Ausschüttungen Sinn, weil man sonst nicht viel mit der ganzen Kohle anfangen könnte. Ein Beispiel ist die Immobilienbranche.

    In den allermeisten Branchen sind hohe Dividenden langfristig gesehen allerdings Wachstumsbremser – denn in einem guten Unternehmen ist das Geld am besten im Unternehmen aufgehoben. Und nicht bei uns Aktionären.

    Mein Fazit zur BASF-Aktie, zur Daimler-Aktie und zur Telekom-Aktie Klar kann man sich ein paar dividendenstarke Aktien von Großkonzernen ins Depot legen – alles super. Wer allerdings ernsthaft versucht, ein passives ETF-Portfolio zu schlagen, der sollte meiner Meinung nach nicht zu viel davon im Depot haben – das haben die BASF-Aktie, die Daimler-Aktie und die Deutsche Telekom-Aktie in den letzten zehn Jahren leider gezeigt.

    Thomas Brantl besitzt Aktien von Daimler und Anteile des iShares Core MSCI World UCITS ETF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

    Motley Fool Deutschland 2020

    Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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