Wenn du Aktien besitzt, wird dich sicherlich interessieren, wer große Anteile an deinen Portfolio-Unternehmen hält. Schließlich gibt diese Information einen Hinweis darauf, ob die Manager von ihren Unternehmen überzeugt sind oder eher nicht.
Genauso wird es dich wahrscheinlich interessieren, wenn die Manager verstärkt Aktien verkaufen. Dies kann darauf hindeuten, dass sich die Geschäfte in der Folgezeit verschlechtern oder eine Aktie eventuell zu teuer ist.
Erfahre, bei welchen Unternehmen die Manager im letzten Monat besonders stark verkauft haben.
1. Hypoport Hier verkaufte der Vorstand Hans Peter Trampe Aktien im Wert von 7,52 Mio. Euro. Dies ist kein kleiner Betrag. Die Hypoport (WKN: 549336)-Aktie ist über die letzten Jahre viel stärker als ihre Gewinne gestiegen, sodass sie nun historisch hoch bewertet ist. Eine allgemeine Wirtschaftsabschwächung könnte zu einem Gewinnrückgang führen. Aktuell laufen die Geschäfte aber noch gut.
2. Patrizia Immobilien Bei Patrizia Immobilien (WKN: PAT1AG) verkaufte Caroline Hoschek, die in enger Beziehung zum Aufsichtsrat Alfred Hoschek steht, Aktien im Wert von 260.883 Euro. Das Unternehmen investiert in Immobilien und das Geschäft ist sehr konjunkturanfällig.
Aufgrund der niedrigen Zinsen gab es über die vergangenen Jahre einen Immobilienboom, gefolgt von vielen Aufwertungen bei den Objekten. Viele Immobilien werden über Kredit finanziert, wodurch eine hohe Abhängigkeit von Zinsen und Banken besteht. Deshalb erlebte die Aktie auch in der letzten Krise einen großen Einbruch.
3. Varta Zudem wurden durch den Hauptaktionär Michael Tojner über die VGG GmbH Varta (WKN: A0TGJ5)-Aktien im Wert von etwa 360.000 Euro verkauft. Im Verhältnis zum Anteil sind die Verkäufe aber relativ gering.
Das Unternehmen kam erst Ende 2017 an die Börse und ist aktuell bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 37 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von fast 4 nicht mehr günstig bewertet (10.12.2018). Es für seine Qualitätsbatterien bekannt, die nun durch den E-Auto-Boom und den Aufschwung der erneuerbaren Energien eine noch stärkere Nachfrage erleben könnten.
Foolishes Fazit Insiderverkäufe sind sicherlich eine interessante Zusatzinformation, aber auf ihrer alleinigen Basis solltest du keine Investmententscheidung treffen. Stellst du allerdings fest, dass eine Aktie schon sehr stark gestiegen und überbewertet ist, können signifikante Verkäufe auf ein baldiges Ende des Booms hindeuten. Verschlechtern sich dazu noch die Geschäftsaussichten, ergibt sich ein genaueres Bild, auf dessen Grundlage sich auch ein eigener Verkauf rechtfertigen lässt.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.