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3 Gründe, warum ich die DWS Group trotz hoher Dividende nicht kaufen würde

Veröffentlicht am 03.03.2019, 09:12
Aktualisiert 03.03.2019, 09:36
3 Gründe, warum ich die DWS Group trotz hoher Dividende nicht kaufen würde
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Aktionäre der DWS Group (WKN:DWS100) hatten im ersten Jahr seit dem Börsengang im März 2018 nicht viel Freude am Kursverlauf. Ausgehend vom Platzierungspreis von 32,50 Euro, der am 22.3.2018 veröffentlicht wurde, hat sich der Aktienkurs um 21,3 % reduziert (Xetra-Schlusskurs am 27.2.2019 von 25,58 Euro).

Die Bewertung des Asset-Managers scheint mittlerweile recht günstig. Auch beteiligt die DWS Group ihre Aktionäre am Gewinn. Es ist geplant, eine Dividende in Höhe von 1,37 Euro auszuschütten. Diese Zahlung entspricht einer Dividendenrendite von 5,4 %.

Trotz der verlockenden Dividende würde ich die Aktie der DWS Group aus folgenden Gründen nicht kaufen.

1) Größter Anteilseigner ist die Deutsche Bank (DE:DBKGn) Mein aktuell größtes Problem, das ich mit dem Unternehmen habe, ist die Deutsche Bank (WKN:514000). Die Mutter hielt zum 31. Dezember 2018 Anteile in Höhe von 77,75 %.

Obwohl ich die DWS als Renditeperle sehe und als ein durchaus gut geführtes Unternehmen mit solider Marktpositionierung, sind mir diese Abhängigkeiten zur Mutter doch zu gewichtig.

Als Beispiel sei nur genannt, dass die Deutsche Bank eine wichtige Vertriebssäule für DWS-Produkte ist. Darüber hinaus kann es theoretisch passieren, dass die Deutsche Bank ihre Tochter wieder von der Börse nimmt. Ob dies mindestens zu den damaligen Emissionspreisen geschieht, ist natürlich auch nicht garantiert.

2) Das verwaltete Vermögen schmilzt Bereits in der letzten Mitteilung des Unternehmens zum Geschäftsverlauf des Jahres 2018 wurde verkündet, dass das verwaltete Vermögen (Assets Under Management – kurz: AUM) im Laufe des vierten Quartals 2018 von 692 Mrd. auf 662 Mrd. Euro gesunken ist. Dies entspricht einer Verringerung von 4,3 %.

Der Rückgang der AUM ist zwar vorwiegend auf die negative Marktentwicklung des vierten Quartals 2018 zurückzuführen. Dennoch herrscht ein deutlicher Trend zu Anlageprodukten mit geringen Kosten für Anleger, wie zum Beispiel den Exchange-Traded-Funds (ETF) bzw. Exchange-Traded-Products (ETP).

Beides sind passive Investmentprodukte, die sich durch deutlich geringere Managementgebühren auszeichnen. Der Nachteil an solchen Produkten ist aber auch, dass die Initiatoren weniger damit verdienen.

Auch die DWS hat solche Produkte mittlerweile im Portfolio, um am Wachstumsboom zu partizipieren. Im Geschäftsjahr 2017 betrug der Anteil der passiven Produkte am gesamten verwalteten Vermögen der DWS jedoch erst 16 %.

Verglichen mit den Erfolgen des größten Asset-Managers der Welt, BlackRock (NYSE:BLK) (WKN:928193), sind die Entwicklungen aber unbedeutend. Laut Zahlen von Ende 2017 ist die DWS bei den ETPs die Nummer zwei in Europa, global belegt sie den sechsten Platz.

3) Wenig Innovationen, Kostensenkungen im Fokus Als aktiver Asset-Manager muss man sich anpassen, wenn der Markt sich ändert. Die DWS Group reagiert hier mit Sparmaßnahmen. Als mittelfristiges Ziel möchte man die Aufwand-Ertrags-Quote auf unter 65 % bringen. Für das Geschäftsjahr 2018 betrug die bereinigte Quote noch 70,9 %. Das ist gut für die Aktionäre – kurzfristig zumindest. Langfristig können diese Sparmaßnahmen den Geldabfluss aber verstärken.

Wichtiger ist jetzt, den boomenden Markt der passiven Investmentprodukte anzugehen. Ein wichtiges Thema könnten auch die sogenannten Fintechs sein – Technologieunternehmen, die Tätigkeiten von Finanzdienstleistern übernehmen. Hier hat die DWS schon einen vernünftigen Ansatz gefunden, um zukünftig mitzuwirken.

Beispielsweise wurde ein 15-%-Anteil an Neo Technologies erworben. Das Fintech betreibt eine digitale Plattform für Investmentservices im Nahen Osten. Darüber hinaus ist die DWS Minderheitsaktionär an Skyline AI. Hier handelt es sich um ein Technologieunternehmen, das künstliche Intelligenz nutzt, um den Investitionsprozess für Immobilienanlagen in Amerika zu verbessern.

Fazit Die DWS ist aus meiner Sicht ein gutes Unternehmen, jedoch stört mich die Dominanz der Deutschen Bank. Diese könnte die langfristigen Absichten eines Fools schnell beenden.

Am Kerngeschäft stört mich hauptsächlich, dass die Produkte wenig zukunftsorientiert sind. Die Boomsegmente haben zudem einen kannibalisierenden Effekt, sie können aufgrund geringerer Managementgebühren zu sinkenden Erlösen führen.

Gut finde ich, dass die DWS Group sich an Fintechs beteiligt und sich damit in einem zukünftigen Markt positioniert. Langfristig müssen diese Investitionen aber wahrscheinlich in Geldzuflüssen für das Asset-Management münden, damit die Aktie wieder den Weg in Richtung des Emissionspreises findet.

Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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