Berlin (Reuters) - Die Pfund-Talfahrt nach dem Brexit-Votum veranlasst den belgischen Großbrauer AB InBev zu einer Aufstockung seiner mehr als 100 Milliarden Dollar schweren Übernahmeofferte für den britischen Rivalen SABMiller (DE:SAB).
Dessen Aktionäre sollen rund neun Milliarden Pfund mehr bekommen, um für sie negative Wechselkurseffekte auszugleichen. Die Schwäche der britischen Währung hatte das ursprüngliche Gebot weniger attraktiv gemacht. Dies gefährdete die schon weit fortgeschrittenen Fusionsbemühungen. Daher hob der weltgrößte Brauereikonzern AB InBev ("Beck's", "Corona") nach Angaben vom Dienstag seine Offerte um ein Pfund auf nunmehr 45 Pfund je Aktie an. Bereits im Oktober hatte der Branchenzweite SABMiller ("Peroni", "Grolsch") der Übernahme vorläufig zugestimmt.
Das neue Gebot entspricht einem Gesamtvolumen von rund 79 Milliarden Pfund, umgerechnet 104 Milliarden Dollar. Im Oktober waren es rund 70 Milliarden Pfund, die zu damaligen Währungskursen allerdings 106 Milliarden Dollar wert waren. Seit der Entscheidung der Briten, die Europäische Union zu verlassen, beim Referendum Ende Juni ist das Pfund zum Dollar um zwölf Prozent gefallen.
Neben der Barofferte stockte AB InBev auch ein extra für Großaktionäre aufgesetztes Bar- und Aktiengebot auf, die sich zuletzt besonders skeptisch gezeigt hatten. AB InBev betonte, es handele sich um die letzte Offerte. SABMiller will sich nun mit Aktionären beraten. Noch steht eine behördliche Genehmigung der Fusion in China aus, die USA hatten vergangene Woche grünes Licht gegeben. Die Aktionäre stimmen über den Deal ab, wenn ihn alle Wettbewerbsbehörden abgesegnet haben.