Zürich, 11. Sep (Reuters) - Der Schweizer Elektrokonzern ABB ABBN.VX will sich mit dem Entscheid über eine mögliche Abspaltung des Stromnetz-Geschäftes einige Monate Zeit lassen. "Ich denke, dass wir 2016 durch den Prozess durch sind", sagte Konzernchef Ulrich Spiesshofer in einem am Freitag vorab veröffentlichten Interview der Zeitung "Finanz und Wirtschaft". Zur Debatte stünden die Gründung von Gemeinschaftsunternehmen, eine Abspaltung oder ein Verkauf. "Wir prüfen alle Optionen", sagte Spiesshofer. "Wenn wir zum Schluss kommen, dass sich ein Umbau lohnt, behalten wir die Division. Wenn wir zur Einsicht gelangen, ein anderer Eigentümer wäre besser, dann verkaufen wir."
ABB habe aber auch wieder mehr Kapazität für Zukäufe. "Wir wissen genau, an welche Stellen wir uns verstärken wollen." Gleichzeitig wolle der Konzern die solide Bilanz nicht in Gefahr bringen. "Deshalb werden wir keine zweistelligen Milliardenbeträge für Akquisitionen ausgeben. Aber im mittelgroßen Bereich könnten wir schon etwas machen", erklärte der Deutsche. Dabei berücksichtige er aber, dass auch Dividenden und Aktienrückkäufe Mittel beanspruchten. "Wenn ich mich entscheiden muss zwischen einer Akquisition und der Zahlung einer Dividende, entscheide ich mich für Letzteres."