PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Vor der langsam in Fahrt kommenden Berichtssaison der Unternehmen sowie der anstehenden Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank sind die Anleger an Europas Börsen in Deckung gegangen. Der Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) stand am späten Montagvormittag 0,44 Prozent im Minus bei 3510,45 Punkten.
Am Dienstag legen in den USA unter anderem die Bank of America (112:BAC), Goldman Sachs (112:GS) und das Technologie-Schwergewicht IBM (112:IBM) ihre Geschäftszahlen für das vergangene Quartal vor. In Deutschland gehört der Software-Konzern SAP (4:SAPG) am Donnerstag zu den ersten Kandidaten. Am gleichen Tage wird die EZB ihre Zinsentscheidung verkünden. Die Anleger warteten deshalb erst einmal ab, schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.
Auch aus Übersee kam zunächst kein neuer Schub: Zwar hatten sowohl der US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) als auch der marktbreite S&P 500 (US78378X1072) am Freitag neue Rekordstände erreicht. Dagegen litten die chinesischen Festlandbörsen unter Sorgen vor einer stärkeren Regulierung seitens der Regierung und vor einer Schwemme an Börsengängen. In Japan fand feiertagsbedingt kein Börsenhandel statt.
In Paris fiel der Leitindex CAC-40 (CAC 40) um 0,27 Prozent auf 5221,00 Punkte. Der Londoner FTSE 100 trat derweil auf der Stelle mit einem Miniplus von 0,01 Prozent auf 7392,25 Punkte. Hier halfen Kursgewinne bei Rohstoffkonzernen wie Rio Tinto (3:RIO), Anglo American (3:AAL) und Glencore (3:GLEN). Sie profitierten vom chinesischen Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal - China ist einer der größten Abnehmer von Rohstoffen weltweit.
Die zwischenzeitlich schwache Aktie des Billigfliegers Easyjet (3:EZJ) (3:EZJ) berappelte sich im Handelsverlauf und stand kurz vor Mittag mit 0,28 Prozent im Plus bei 1415 Pence. Mitten im Brexit-Wirbel verliert das Unternehmen seine langjährige Chefin. Carolyn McCall werde das Unternehmen voraussichtlich zum Jahresende verlassen und die Führung des Fernsehsenders ITV (3:ITV) übernehmen, teilte Easyjet am Montag in Luton bei London mit. Die Suche nach einem Nachfolger laufe bereits.