Investing.com - Die US-amerikanischen Börsen haben in den vergangenen Wochen kräftig Gas gegeben. So hat der Nasdaq 100 nach dem Erreichen seines Corona-Tiefs am 18. März knapp 50 Prozent an Wert gewonnen. Der Dow Jones ging um mehr als 9.350 Punkte oder um rund 29 Prozent nach oben und der S&P 500 kletterte um über 32 Prozent. Und ein Ende der Rallye ist dank der ultralaxen Geldpolitik der Federal Reserve und der spendierfreudigen Trump-Administration noch nicht in Sicht. Viele Markteilnehmer fragen sich sogar, ob die Aktienkurse trotz der schwersten Rezession der Nachkriegszeit überhaupt noch fallen können.
Die Investmentbank Morgan Stanley (NYSE:MS) macht den Wall-Street-Bären jetzt etwas Hoffnung. Zumindest, wenn es nach einem hausinternen Indikator geht. So soll der Combined-Market-Timing-Indikator (CMTI) zum ersten Mal seit Januar 2018 ein Verkaufssignal erzeugt haben.
Der Indikator, der die Bewertungsniveaus von Aktien, die fundamentalen Rahmenbedingungen und den Bereich Risk berücksichtigt, lieferte Anfang März rechtzeitig ein "Kaufsignal" und blieb bis Mitte Juni in der Kaufzone, zitiert MarketWatch die Strategen der US-Investmentbank. Höhere Gewinnrevisionen und ein "weniger negativer" Verlauf der Anlegergelder in Investmentfonds in den vergangenen zwei Wochen haben laut den Strategen dazu geführt, dass der CMTI nun ein Verkaufssignal erzeugt hat.
Die Hoffnung, dass der Indikator auch dieses Mal wieder erfolgreich sein wird, wird zusätzlich dadurch genährt, dass der Bogen an den globalen Aktienmärkten bereits etwas überspannt ist, so dass die Oberseite an den Märkten kurzfristig ausgereizt sein könnte, hieß es in der Notiz. Historisch gesehen sind die Aktienmärkte im Zuge eines Verkaufssignals durch den Market-Timing-Indikator in den folgenden sechs Monaten um 3 Prozent gefallen.
Morgan Stanleys Aktienstrategen sagten auch, dass der US-Dollar, in Anbetracht des rapiden Kursverfalls in den letzten Wochen, so stark überverkauft war, wie zuletzt vor 40 Jahren. Deshalb habe man aus taktischen Gesichtspunkten seine Einschätzung für den US-Dollar von "Bärisch" auf "Neutral" geändert.
Der US-Dollar-Index, der den Wert des US-Dollars gegenüber einem ausgewählten Währungskorb aus sechs Währungen - dem Euro, dem japanischen Yen, dem Schweizer Franken, der Schwedischen Krone, dem Kanadischen Dollar und dem Britischen Pfund - vergleicht, hat seit Mitte März um mehr als 6,3 Prozent abgewertet.