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Adidas schüttet Füllhorn über die Aktionäre aus

Veröffentlicht am 14.03.2018, 15:07
© Reuters. The logo of Adidas is seen on an outlet store in Metzingen
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- von Alexander Hübner

Herzogenaurach (Reuters) - Adidas legt die Latte höher: Der fränkische Sportartikelhersteller will in den kommenden drei Jahren noch profitabler werden.

"Wir wollen nicht Umsatz um des Umsatzes willen machen, und wir wollen keine höheren Margen auf Kosten des Wachstums", fasste Vorstandschef Kasper Rorsted das Ziel am Mittwoch in Herzogenaurach zusammen. Der Däne hält für das Jahr 2020 nun eine operative Umsatzrendite von 11,5 (bisher: 11,0) Prozent für realistisch, bei einem jährlichen Umsatzwachstum von zehn bis zwölf Prozent. Weil der Konzern die Gewinne in den nächsten Jahren nicht für Zukäufe braucht, wie Finanzchef Harm Ohlmeyer sagte, schüttet die Nummer zwei auf dem weltweiten Sportmarkt hinter Nike das Füllhorn über die Aktionäre aus. Das trieb die Aktie um fast zwölf Prozent auf 188,80 Euro nach oben.

Die Dividende für das vergangene Jahr soll um 60 Cent auf 2,60 Euro je Aktie steigen. Vor allem aber will Adidas bis 2021 eigene Aktien für bis zu drei Milliarden Euro zurückkaufen und auch damit überschüssiges Geld an die Aktionäre zurückgeben. Der Rückkauf könnte notfalls sogar mit Schulden finanziert werden.

2017 schnellte der operative Gewinn um fast ein Drittel auf 2,07 Milliarden Euro nach oben. Das entsprach einer Marge von 9,8 Prozent. Der Umsatz stieg um 15 Prozent auf 21,2 Milliarden Euro und übertraf damit erstmals die 20-Milliarden-Marke. Der Nettogewinn aus dem fortgeführten Geschäft, also ohne die im vergangenen Jahr verkauften Golfschläger- und Eishockey-Töchter, kletterte um 25 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr sollen bis zu 1,68 Milliarden daraus werden.

Bis 2020 will Rorsted bei 25 bis 27 Milliarden Euro Umsatz landen, vier (2017: 1,5) Milliarden davon sollen aus dem Online-Handel kommen. An der noch von seinem Vorgänger Herbert Hainer entwickelten Strategie rüttelt der Däne nicht: "Wir sind nicht im Strategiemodus, wir sind im Umsetzungsmodus."

Für 2018 hat sich Adidas ein um Währungseffekte bereinigtes Umsatzwachstum von zehn Prozent vorgenommen. Das wäre weniger als in den vergangenen beiden Jahren. Der Konzern sei zuletzt kaum zum Verschnaufen gekommen, sagte Rorsted auf der Bilanzpressekonferenz. "Wir sind aus unserer Infrastruktur herausgewachsen." Allein 2017 stieg der Umsatz um fast drei Milliarden Euro. Zum Vergleich: Der Lokalrivale Puma (DE:PUMG) kommt als Nummer drei insgesamt auf vier Milliarden Euro.

© Reuters. The logo of Adidas is seen on an outlet store in Metzingen

FUSSBALL IST VOR ALLEM IMAGETRÄGER

Von der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland erwartet der Vorstandschef dabei kaum Rückenwind. Die neuen Bälle und Trikots trieben zwar das Wachstum zum Jahresende, doch die Bedeutung wie früher hat das Turnier für Adidas nicht mehr. Dabei rüstet der Konzern 12 der 32 Teilnehmerstaaten aus. Doch in den wichtigsten Wachstumsmärkten, Asien und Nordamerika, ist Fußball nicht allzu populär. Mit Fußballschuhen, Bällen und Trikots erwirtschaftet der Konzern rund zehn Prozent des Umsatzes. Für das Markenimage ist Fußball aber immer noch wichtig. Viele Zuschauer griffen gerade deshalb beim Kauf von Laufschuhen oder Freizeitkleidung zu Adidas, betonte Rorsted.

Nach seinem Wechsel von Henkel (DE:HNKG_p) zu Adidas hat sich der 56-Jährige ein neues Image verpasst: In Jeans und Kapuzenpulli bat er um Geduld für das Dauer-Sorgenkind Reebok. "Die Blutung ist gestoppt", die US-Tochter schreibe aber noch rote Zahlen und hat auf ihrem Heimatmarkt im vergangenen Jahr durch die Schließung unrentabler Läden 15 Prozent Umsatz eingebüßt. Bis der Umbau zur Fitness-Marke perfekt sei, werde es die vor 18 Monaten veranschlagten vier Jahre dauern. Reebok sei acht bis neun Jahre vernachlässigt worden, sagte Rorsted. "Die Herausforderung ist nicht Wachstum, sondern Rendite." Mit Gewinnen rechne er bei Reebok aber schon vor dem Jahr 2020.

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