NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die Verbraucher in Deutschland bleiben auch nach Weihnachten in bester Kauflaune: Zum Jahresanfang soll der Konsumklimaindex auf den höchsten Stand seit gut sechs Jahren klettern. Ein Grund dafür sind die niedrigen Zinsen, die große Anschaffungen begünstigen, wie das Marktforschungsunternehmen GfK am Freitag in Nürnberg mitteilte. Doch die anhaltende Niedrigzinsphase könnte sich noch als Bumerang erweisen, warnte GfK-Experte Rolf Bürkl in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa: In ihrer Folge dürfte später nicht nur die Kauflaune leiden - auch die Sozialsysteme seien betroffen.
'Die fehlende Sparneigung könnte mittel- und langfristig wieder auf den Konsum zurückschlagen, weil die Kaufkraft dann bei vielen im Alter fehlt', erläuterte Bürkl. 'Das ist zunächst direkt für die Betroffenen ein Problem, aber wenn dann der Staat über die Grundsicherung einspringen muss, wird das zu einer Belastung für die Sozialsysteme.'
Weil die Banken seit Monaten so gut wie keine Zinsen zahlen, ist die Sparneigung aktuell so niedrig wie nie zuvor seit der Wiedervereinigung. 'Die befindet sich derzeit im freien Fall', berichtete Bürkl. Statt ihr Geld auf dem Sparkonto zu horten, gäben viele Menschen es lieber für Anschaffungen aus. 'Aktuell stimuliert das, aber langfristig könnte es zu einem Problem für die Binnenkonjunktur werden, weil Konsumausgaben vorgezogen werden.'
Im kommenden Jahr dürfte die Stimmung der deutschen Verbraucher erstmal auf ihrem hohen Stand verharren. 'Ich gehe davon aus, dass wir dieses gute Niveau in den nächsten Monaten halten können', erläuterte Bürkl mit Blick auf den monatlich von der GfK ermittelten Konsumklimaindex.
Diese Kennziffer steigt jetzt schon das ganze Jahr beständig an. Für Januar prognostiziert die GfK ein weiteres Plus von 0,2 Zählern auf 7,4 Punkte. 'Das ist der höchste Wert seit August 2007', teilten die Nürnberger Konsumspezialisten mit. Als Hauptgrund führten sie die Rahmenbedingungen im Inland an, vor allem die positive Lage am Arbeitsmarkt, die gute Entwicklung bei den Einkommen und die niedrige Inflationsrate.
'Zusätzliche Hilfe erfährt die Binnennachfrage durch das überaus niedrige Zinsniveau, das Sparen in den Augen der Anleger wenig attraktiv erscheinen lässt und darüber hinaus die Kreditfinanzierung von Anschaffungen fördert', ergänzten die Konsumforscher. Das stützt die Anschaffungsneigung: Das letzte Mal war die Kaufbereitschaft im Dezember 2006 höher als in diesem Dezember - damals stand die Erhöhung der Mehrwertsteuer unmittelbar bevor und veranlasste viele Verbraucher zu ausgedehnten Einkaufstouren.
Weitere Stützen der für das Wirtschaftswachstum wichtigen Konsumneigung sind die steigende Beschäftigung sowie kräftige Einkommenszuwächse. Auch reduziert die stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt die Angst der Arbeitnehmer, ihren Job zu verlieren - was wiederum die Planungssicherheit bei Kaufentscheidungen fördert.
Die Einkommenserwartung der Verbraucher ging nach dem hohen Zugewinn im Vormonat im Dezember wieder etwas zurück. Bei den Konjunkturerwartungen gab es der repräsentativen GfK-Studie zufolge zum vierten Mal in Folge einen Anstieg. 'Nach Einschätzung der Konsumenten nimmt die deutsche Wirtschaft mehr und mehr Fahrt auf', hieß es zur Begründung./eri/DP/jkr
'Die fehlende Sparneigung könnte mittel- und langfristig wieder auf den Konsum zurückschlagen, weil die Kaufkraft dann bei vielen im Alter fehlt', erläuterte Bürkl. 'Das ist zunächst direkt für die Betroffenen ein Problem, aber wenn dann der Staat über die Grundsicherung einspringen muss, wird das zu einer Belastung für die Sozialsysteme.'
Weil die Banken seit Monaten so gut wie keine Zinsen zahlen, ist die Sparneigung aktuell so niedrig wie nie zuvor seit der Wiedervereinigung. 'Die befindet sich derzeit im freien Fall', berichtete Bürkl. Statt ihr Geld auf dem Sparkonto zu horten, gäben viele Menschen es lieber für Anschaffungen aus. 'Aktuell stimuliert das, aber langfristig könnte es zu einem Problem für die Binnenkonjunktur werden, weil Konsumausgaben vorgezogen werden.'
Im kommenden Jahr dürfte die Stimmung der deutschen Verbraucher erstmal auf ihrem hohen Stand verharren. 'Ich gehe davon aus, dass wir dieses gute Niveau in den nächsten Monaten halten können', erläuterte Bürkl mit Blick auf den monatlich von der GfK ermittelten Konsumklimaindex.
Diese Kennziffer steigt jetzt schon das ganze Jahr beständig an. Für Januar prognostiziert die GfK ein weiteres Plus von 0,2 Zählern auf 7,4 Punkte. 'Das ist der höchste Wert seit August 2007', teilten die Nürnberger Konsumspezialisten mit. Als Hauptgrund führten sie die Rahmenbedingungen im Inland an, vor allem die positive Lage am Arbeitsmarkt, die gute Entwicklung bei den Einkommen und die niedrige Inflationsrate.
'Zusätzliche Hilfe erfährt die Binnennachfrage durch das überaus niedrige Zinsniveau, das Sparen in den Augen der Anleger wenig attraktiv erscheinen lässt und darüber hinaus die Kreditfinanzierung von Anschaffungen fördert', ergänzten die Konsumforscher. Das stützt die Anschaffungsneigung: Das letzte Mal war die Kaufbereitschaft im Dezember 2006 höher als in diesem Dezember - damals stand die Erhöhung der Mehrwertsteuer unmittelbar bevor und veranlasste viele Verbraucher zu ausgedehnten Einkaufstouren.
Weitere Stützen der für das Wirtschaftswachstum wichtigen Konsumneigung sind die steigende Beschäftigung sowie kräftige Einkommenszuwächse. Auch reduziert die stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt die Angst der Arbeitnehmer, ihren Job zu verlieren - was wiederum die Planungssicherheit bei Kaufentscheidungen fördert.
Die Einkommenserwartung der Verbraucher ging nach dem hohen Zugewinn im Vormonat im Dezember wieder etwas zurück. Bei den Konjunkturerwartungen gab es der repräsentativen GfK-Studie zufolge zum vierten Mal in Folge einen Anstieg. 'Nach Einschätzung der Konsumenten nimmt die deutsche Wirtschaft mehr und mehr Fahrt auf', hieß es zur Begründung./eri/DP/jkr