FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Der Medienkonzern Axel Springer (4:SPRGn) hat der ohnehin schon angeschlagenen Stimmung seiner Aktionäre am Donnerstag mit einem tristen Geschäftsausblick einen weiteren Schlag versetzt. Während die Jahreszahlen 2018 die Erwartungen insgesamt erfüllt hätten, erscheine der Ausblick schwach, sagte Analystin Patricia Pare von der Schweizer Bank UBS (SIX:UBSG). Die Springer-Papiere sackten zwischenzeitlich auf 46,12 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang 2017 ab und bildeten damit das Schlusslicht des Index der mittelgroßen Werte MDax. Am Vormittag waren sie zuletzt noch um 7,09 Prozent auf 46,50 Euro gefallen.
Springer rechnet 2019 nur mit einem geringen Umsatzwachstum und erwartet beim bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) nur das Niveau von 2018. UBS-Analystin Patricia Pare monierte vor allem den Ausblick für die Sparte Classified Media mit ihren Job- und Immobilienportalen. Der Bereich war 2018 noch um rund 20 Prozent gewachsen und der einzige Wachstumstreiber des Konzerns. 2019 rechnet Springer für das Segment aber nur noch mit einem Umsatzplus im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Auch Analyst Marcus Diebel von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) äußerte sich skeptisch zum Geschäftsausblick. Er sieht in den kommenden Monaten zudem keine wesentlichen Kurstreiber. Manche Geschäftsteile, wie etwa die Jobbörsen, könnten durch eine mögliche Konjunkturdelle beeinträchtigt werden.