(neu: Schlusskurse, Analystenkommentar von Warburg)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die neue Bewegung im Übernahmepoker hat die Aktien von Celesio (ETR:CLS1) am Donnerstag beflügelt. Zum Handelsende verteuerten sich die Papiere des Pharmagroßhändlers als zweitstärkster Wert im MDax (ETR:MDAX) um 4,48 Prozent auf 24,01 Euro. Damit notieren die Papiere über dem ursprünglichen Angebotspreis von McKesson von 23,50 Euro je Aktie. Der Index der mittelgroßen deutschen Unternehmen gab indes um 0,77 Prozent nach.
Laut einem Bericht der 'Börsen-Zeitung' könnte eine weitere Wende anstehen: Nachdem Mitte Januar der US-Branchenkollege McKesson trotz einer Blitzeinigung mit dem Investor und Celesio-Großaktionär Paul Singer mit seinem 6,2 Milliarden Euro schweren Angebot gescheitert war, soll nun laut der Zeitung Singers Hedgefonds Elliott seine Anteile an den Mehrheitseigner Haniel abgeben. Das hochverschuldete Familienunternehmen könnte dann mehr als 75 Prozent an Celesio in einem Block direkt an die Amerikaner weitergeben.
MANÖVER KÄME NICHT ÜBERRASCHEND
Ein Marktteilnehmer sagte, dieses Manöver käme nicht überraschend. Eigentlich sei dieser Ausgang zu erwarten, seit klar ist, dass Elliott über genügend Aktien verfüge, um gemeinsam mit dem Haniel-Anteil eine Übernahme möglich zu machen, so der Börsianer.
Singer selbst hatte nach der geplatzten Übernahme Mitte Januar bei Celesio aufgestockt und hielt zuletzt rund 24 Prozent direkt. Über Wandelanleihen kann er sich weitere mehr als sieben Prozent sichern. Haniel hält gut 50 Prozent. Eine Einigung zwischen den beiden Parteien steht laut 'Börsen-Zeitung' kurz bevor. Mit einem Angebot über den vorher offerierten 23,50 Euro sei aber wohl nicht zu rechnen, sagte ein Marktbeobachter.
Die Spekulationen über ein erneutes Gebot für den deutschen Pharmagroßhändler dürften nun wieder aufflammen, kommentierte Analyst Ulrich Huwald von Warburg Research. Er geht davon aus, dass sich der Celesio-Aktienkurs zwischen 23,00 und 23,50 Euro stabilisieren wird./ag/kja/rum/stb/ajx/jha/