(Neu: Schlusskurse, Kommentare JPMorgan und Berenberg)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der vorsichtige Ausblick auf das laufende Jahr hat den Aktien der Merck KGaA (ETR:MRK) am Donnerstag heftige Verluste eingebrockt. Nach der Vorlage der Bilanz und der in Aussicht gestellten Jahresziele fielen die Papiere tief und schlossen mit einem Minus von 4,40 Prozent bei 119,50 Euro. Sie waren damit Tagesverlierer im Dax (ETR:DAX), der letztlich 0,01 Prozent gewann.
Laut einem Händler entsprachen die wichtigsten Bilanzkennziffern mehr oder weniger den Erwartungen. Der Ausblick habe aber etwas enttäuscht. Wie andere Unternehmen auch bleibe Merck für 2014 vorsichtig. Der Händler hatte daher bereits mit einem schwächeren Start der Aktie gerechnet, hält eine Erholung im Handelsverlauf aber für gut möglich. 'Das ist in der vergangenen Zeit eigentlich das typische Muster für Unternehmen gewesen, die ihren Geschäftsbericht veröffentlicht haben', sagte er.
ANALYSTIN: AUSBLICK KONSERVATIV
Analyst Peter Spengler von der DZ Bank sah in den Kennziffern keine großen Impulsgeber. Analystin Marietta Miemitz von Equinet verwies ebenfalls darauf, dass die durchschnittlichen Analystenschätzungen getroffen worden seien und bezeichnete den Ausblick auf das Gesamtjahr als 'konservativ'.
Vorstandschef Karl-Ludwig Kley hatte sich bei der Bilanzvorlage wegen der 'anhaltend negativen Wechselkurseffekte' vorsichtig optimistisch gezeigt. Für 2014 werden leicht steigende Umsatzerlöse erwartet, die aber von nachteiligen Währungsentwicklungen aber aufgezehrt werden dürften. Auch das operative Ergebnis (Ebitda) vor Sondereinflüssen sollte auf dem Niveau von 2013 verharren.
JPMORGAN: SOLIDES ZAHLENWERK
Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan sprach von einem trotz gesunkener Lizenzerlöse insgesamt soliden Zahlenwerk. Der Ausblick auf 2014 entspreche ebenfalls weitgehend den durchschnittlichen Analystenerwartungen. Dass Merck ein moderates Umsatzwachstum sowie ein stabiles operatives Ergebnis (Ebitda) vor Sondereinflüssen in Aussicht gestellt habe, dürfte nicht zu größeren Änderungen der Konsensschätzungen führen. Das ausgeweitete Sparprogramm sollte helfen, einen großen Teil der negativen Einflüsse durch geringere Lizenzeinnahmen wieder auszugleichen.
Umsatz und operatives Ergebnis (Ebitda) hätten den Erwartungen entsprochen, schrieb Analyst Alistair Campbell von der Privatbank Berenberg. Der Ausblick des Pharma- und Chemiekonzerns auf 2014 sei solide, aber nicht gerade inspirierend ausgefallen. Andere Aktien im Sektor seien werthaltiger.