(neu: Schlusskurse, Cashflow-Einschätzung von Kepler Cheuvreux)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Graue Börsenmaus war gestern: Die Aktien der Deutschen Post (DE:DPWGn) (ETR:DPW) haben am Mittwoch einmal mehr bewiesen, dass sie derzeit zu Anlegers Lieblingen gehören. Weil im zweiten Quartal der wachsende Online-Handel und ein starkes Express-Geschäft die Investoren erfreute, zogen die Papiere des Logistikkonzerns am Ende um 3,21 Prozent auf 27,320 Euro an. Sie setzten sich damit an die Spitze des deutschen Leitindexes Dax (DAX) fest, der sich nach zuletzt zwei schwachen Tagen moderat im Plus behauptete.
Bei 27,515 Euro hatten die Anteilsscheine des Logistikkonzerns im frühen Handel den höchsten Stand seit Dezember letzten Jahres erreicht. Auch seit Jahresbeginn gerechnet zählen die Deutsche-Post-Papiere mit einem Plus von mehr als 5 Prozent zu den besseren Werten im Dax. Das Börsenbarometer hingegen hat in diesem Zeitraum in ähnlichem Maße an Wert verloren.
Analysten hoben positiv hervor, dass die Deutsche Post das operative Ergebnis überraschend deutlich gesteigert hatte. Insbesondere das Briefgeschäft und die Express-Sparte hätten stark abgeschnitten, schrieb Chris Burger von der Baader Bank. Neben Effizienzgewinnen kamen dem Konzern auch das Anfang 2016 erhöhte Briefporto und der weiter wachsende Versandhandel über das Internet zugute.
AUCH FORTSCHRITTE IN DER FRACHTSPARTE
Analyst Adrian Pehl von der Commerzbank (DE:CBKG) sah zudem anhaltende Fortschritte in der Frachtsparte. Diese versucht nach einer gescheiterten Systemumstellung im vergangenen Jahr einen Neustart, hat aber immer noch mit Überkapazitäten und einem Preisverfall im Luftfracht-Geschäft zu kämpfen.
Weitere Analysten weisen auch auf den freien Barmittelzufluss (Cashflow) hin: Laut Jochen Rothenbacher von der Investmentbank Equinet hat der Konzern - bereinigt um Pensionsausgaben für ihre Beamten - für das zweite Quartal einen Cashflow von 400 Millionen Euro ausgewiesen. Im Vorjahresquartal habe dieser lediglich 67 Millionen Euro betragen. Andre Mulder von Kepler Cheuvreux wertete dies verglichen mit den Markterwartungen als positive Überraschung.