n (neu: Schlusskurse, Analystenstimmen von NordLB und S&P Capital IQ)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Erneuter Schock für die Aktionäre des Dienstleistungs- und Baukonzerns Bilfinger F:GBF: Nach drei Gewinnwarnungen in Folge droht nun wegen millionenschwerer Abschreibungen für das Gesamtjahr ein Verlust. Die Papiere von Bilfinger brachen daraufhin am Mittwoch zeitweise um mehr als 15 Prozent ein. Letztlich verloren sie 12,68 Prozent auf 44,55 Euro und landeten damit auf dem tiefsten Stand seit Mitte 2010.
Das schwierige Marktumfeld in Deutschland und weiteren europäischen Ländern habe eine grundlegende Neubewertung des Geschäfts rund um Bau und Wartung von Kraftwerken erforderlich gemacht, hieß es vom Konzern. Nach Steuern liege die Belastung 2014 insgesamt bei rund 230 Millionen Euro. Dies führe auch zu einer deutlichen Anpassung der Ergebnisaussichten für die folgenden Jahre.
AKTIE VERLIERT DIE HÄLFTE AN WERT SEIT ERSTER WARNUNG
Das ist allerdings nur der vorläufige Höhepunkt einer ganzen Reihe von Hiobsbotschaften, die die Bilfinger-Aktie seit Ende Juni inzwischen fast die Hälfte ihres Wertes gekostet hat. Insgesamt drei Gewinnwarnungen und den abrupten Abschied Roland Kochs von der Firmenspitze mussten die Anleger in einem knappen halben Jahr verdauen.
Für Analyst Christian Korth von der Investmentbank Mainfirst wackelt nun die Dividende. Am Markt erwartet werden für 2014 eigentlich 2 Euro je Aktie. Korth rät deshalb weiter zur Vorsicht und bleibt bei seiner Einstufung "Underperform" - denn im schlimmsten Fall könnten die Anleger sogar ganz leer ausgehen.
UBS: KOPFZERBRECHEN ÜBER FÜHRUNGSSPITZE
Analyst Gregor Kuglitsch vom schweizerischen Bankhaus UBS bereitet auch die Führungsspitze Kopfzerbrechen. Denn der Koch-Nachfolger, der frühere Konzernchef Herbert Bodner, sei nur eine Zwischenlösung. Auch Finanzchef Joachim Müller werde nur noch so lange bleiben, bis ein Nachfolger gefunden sei.
Nach der erneuten Enttäuschung des Baudienstleisters habe er seine Ergebnisschätzungen (EPS) für 2014 und 2015 um 9 beziehungsweise 8 Prozent reduziert, schrieb Analyst Clive Roberts vom Analysehaus S&P Capital IQ. Seine neutrale Einstufung der Aktie behielt er ebenso bei, wie das Kursziel von 52 Euro.
NORDLB: KRISE NOCH LANGE NICHT ÜBERSTANDEN
Für Analyst Heino Hammann von der NordLB sind die Kennziffern wie befürchtet schlecht ausgefallen. Er sieht die Krise bei dem Baudienstleister noch lange nicht überstanden, zumal auch in der Kraftwerksbranche noch kein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen sei.e
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