(neu: Schlusskurse, DZ Bank, Independent Research)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Gewinn weiter geschmolzen, allerdings nicht so stark wie befürchtet - die Börse hat es Eon (ETR:EOAN) am Mittwoch gedankt. Die Aktien des Energiekonzerns verteuerten sich an der Dax-Spitze um 4,79 Prozent auf 13,795 Euro. Im Schlepptau ging es für die Titel des Konkurrenten RWE F:RWE um rund drei Prozent nach oben. Der deutsche Leitindex F:DAX legte um knapp anderthalb Prozent zu.
Zwar hat die Krise in der Energiebranche Deutschlands größten Versorger Eon weiter fest im Griff: Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) war um 12 Prozent gesunken. Analysten hatten allerdings einen noch stärkeren Rückgang erwartet. Der bestätigte Ausblick zeige zudem, dass das Unternehmen langsam wieder in ruhigeres Fahrwasser gelange.
ANALYST: RESULTATE DÜRFTEN STIMMUNG DER ANLEGER VERBESSERN
Das bereinigte Ebitda liege zwei bis sechs Prozent über seiner beziehungsweise der durchschnittlichen Marktprognose, schrieb Analyst Michael Schäfer von der Frankfurter Investmentbank Equinet. Auch das bereinigte Nettoergebnis sei nicht ganz so stark gefallen wie am Markt erwartet. Die Resultate dürften die Stimmung der Investoren aufhellen. Gleichzeitig schränkte Schäfer aber ein, dass der unveränderte Unternehmensausblick an das schwierige Marktumfeld für die Stromerzeugung in Zentraleuropa und das Russland-Geschäft erinnere. Mittelfristig sieht er nicht das Potenzial für deutliche Kursgewinne.
Ein anderer Analyst sah die Resultate insgesamt eher im Rahmen der Erwartungen liegend. Auf den ersten Blick hätten seine Gewinnerwartungen aber etwas Spielraum nach oben.
'AKTIEN WIEDER ATTRAKTIV BEWERTET'
Analyst Werner Eisenmann von der DZ Bank empfahl die Eon-Aktien nun zum Kauf. Die Titel seien nach dem jüngsten Kursrutsch wieder attraktiv bewertet und die Verschuldungssituation habe sich verbessert. Laut Analyst Sven Diermeier von Independent Research sollten die sich intensivierende Diskussion um die Einführung eines Stromkapazitätsmarkts in Deutschland und weitere mögliche Veräußerungen die Papiere stützen.br/la/he