(Neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Lufthansa-Aktien F:LHA haben am Freitag ihre deutliche Abwärtsbewegung vom Vortag fortgesetzt. Die Titel der Fluggesellschaft schlossen mit einem Minus von 1,38 Prozent auf 13,175 Euro. Sie waren damit schwächster Wert im Dax F:DAX, der 0,08 Prozent höher endete. Neben dem Streik bei der Tochter Germanwings belastete auch der Ausbruch eines isländischen Vulkans.
In der Nacht zum Freitag hatte der Vulkan Bárdarbunga wohl zum ersten Mal seit Beginn seismischer Aktivitäten vor zwei Wochen Lava ausgespuckt. Daraufhin rief das isländische Meteorologische Institut die Warnstufe Rot aus. Am Nachmittag hoben die Behörden das Flugverbot über dem Berg wieder auf, da sich der Vulkan offenbar beruhigt hatte. Nachdem im Jahr 2010 der isländische Vulkan Eyjafjallajökull ausgebrochen war, wurde der Flugverkehr über Nord- und Mitteleuropa wochenlang gestört. Wegen der riesigen Aschewolke waren damals mehr als 100 000 Flüge ausgefallen.
ANALYST SIEHT STREIK DERZEIT NOCH GELASSEN
Bei Germanwings sorgte am Freitag der Pilotenstreik dafür, dass tausende Passagiere ihren Flug nicht antreten konnten. An vielen deutschen Flughäfen drohen wegen des Streiks auch noch am Wochenende Flugausfälle. Ein Sprecher der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit wollte am Freitag nicht ausschließen, dass der Ausstand in den nächsten Tagen fortgesetzt wird. Davon könnten nicht nur Flüge der Germanwings, sondern auch bei der Lufthansa selbst und der Frachttochter Cargo betroffen sein.
Die Analysten von Liberum betrachten die Auswirkungen des Streiks derzeit noch unaufgeregt. Die direkten finanziellen Folgen für die Airline dürften moderat sein, schrieben sie in einem aktuellen Kommentar. Allerdings sei mit weiteren Aktionen zu rechnen, bevor beide Seiten ihren Tarifstreit beilegen. Für die Lufthansa-Aktie hielten die Liberum-Experten an ihrer Verkaufsempfehlung fest und sehen ein Kursziel von 13 Euro.