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FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein gekapptes Umsatzziel hat am Dienstag die Aktie von Nagarro (ETR:NA9n) zurück auf den Stand von Ende September geschickt. Sie büßte am frühen Nachmittag etwas mehr als 12 Prozent auf 81,25 Euro ein, während der Nebenwerte-Index SDax nur leicht nachgab.
Die 21-Tage-Linie, die den kurzfristigen Trend signalisiert, konnte die Talfahrt nicht stoppen. Erst am Freitag war das Papier des IT-Dienstleisters erneut auf den bereits Anfang Oktober erreichten höchsten Stand seit Jahresbeginn geklettert, wo sich ein stärkerer Widerstand gebildet hatte.
Angesichts der Geschäftsentwicklung von Januar bis September senkte der IT-Dienstleister aus München seine Erlösprognose für 2024. Dass das Unternehmen zugleich erwartet, etwas profitabler arbeiten zu können, wurde kaum beachtet. Analysten zeigten sich wenig überrascht davon, dass die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen über 14 Prozent liegen solle anstatt "rund um diesen Wert".
"Bei IT-Dienstleistern kommt es oft unterjährig zu Projektverschiebungen, die sich dann auf die Ertragslage auswirken", kommentierte Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Warum die Aktie so kräftig nachgab, begründete er unterdessen damit, dass Marktteilnehmer häufig vor allem bei Unternehmen aus dem MDax- und dem SDax-Segment nervös reagierten, da dort die Liquidität geringer ist als bei den Dax -Unternehmen.
Hinzu komme, dass die Entwicklung im Gesamtjahr der beiden Indizes weit hinter der des Dax liegt. So ist der deutsche Leitindex im bisherigen Jahresverlauf um fast 17 Prozent gestiegen, während der MDax für die mittelgroßen Werte und SDax jeweils einen rund einprozentigen Verlust aufweisen.