(Neu: Kommentar Equinet, Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Ukraine-Krise hat sich am Donnerstag auch im Börsenkurs von Rheinmetall F:RHM widergespielt. Weil die Bundesregierung ein Rüstungsgeschäft mit Russland gestoppt hatte, kappte der Konzern seine Prognose. Die Anleger reagierten verschnupft. Die Aktien des Autozulieferers und Rüstungskonzerns schlossen 2,31 Prozent tiefer mit 40,99 Euro. Am Ende war das allerdings sogar ein leicht versöhnliches Bild, nachdem die Papiere in der Spitze um gut neuneinhalb Prozent eingebrochen waren. Der Index der mittelgroßen Werte F:MDAX ging moderat tiefer aus dem Handel.
Rheinmetall kann nach dem Verbot des Geschäfts mit Russland die eigenen Umsatz- und Gewinnziele nicht mehr erreichen. Allerdings versucht das Unternehmen eine Entschädigung vom deutschen Staat zu erhalten. Man spreche mit der Bundesregierung über den Umfang von Ersatzansprüchen, hieß es.
EINIGE ANALYSTEN WENIG BEEINDRUCKT VON NEUER PROGNOSE
Besonnener als viele Anleger reagierten Analysten: Sowohl Stephan Böhm von der Commerzbank als auch Markus Turnwald von der DZ Bank empfehlen die Aktien weiterhin zum Kauf. Der operative Gewinn (Ebit) sei wie erwartet gesunken, schrieb etwa der Commerzbank-Experte. Vor allem das Rüstungsgeschäft belaste nach wie vor, während sich das Autozuliefergeschäft stark entwickle.
Die gekürzte Gewinnschätzung des Unternehmens für 2014 sei nicht so schlimm, wie sie zunächst erscheine. So seien die Prognosen für das Autogeschäft noch immer recht konservativ. Zudem hält Böhm wegen des verbotenen Rüstungsgeschäfts Ausgleichszahlungen für möglich.
EQUINET: POLITISCHE RISIKEN NICHT IGNORIEREN
Analyst Adrian Pehl von der Investmentbank Equinet gab in einer Studie allerdings zu bedenken, dass die politischen Risiken inklusive einer strengeren deutschen Politik bei Rüstungsexporten nicht ignoriert werden könnten.is/he