(neu: Schlusskurse und Kommentar von Barclays (LONDON:BARC))
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein durchwachsenes Geschäft bei BASF (ETR:BAS) zum Jahresbeginn hat die Aktionäre des weltgrößten Chemiekonzerns etwas ratlos zurückgelassen. Nach der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal stiegen die Papiere zum Handelsstart am Donnerstag zunächst um mehr als 2 Prozent und fielen dann zeitweise kräftig ins Minus. Mit einem Plus von 0,46 Prozent auf 89,48 Euro und gingen sie schließlich aus dem Handel. Der Dax (DAX) legte zugleich um 0,19 Prozent zu.
Händler taten sich mit der Begründung der Kursschwankungen schwer, denn operativ lagen die Geschäftszahlen über den Erwartungen der Analysten. Womöglich zollen die Aktien ihrem kräftigen Kurszuwachs von bislang annähernd 30 Prozent in diesem Jahr Tribut. Von ihrem vor drei Wochen erklommenen Rekordhoch bei 97,22 Euro haben sich die Aktien inzwischen ein gutes Stück entfernt.
GEWINNRÜCKGANG UND UMSATZPLUS
BASF startete mit einem kräftigen Gewinnrückgang ins Jahr 2015, in dem der Konzern sein 150-jähriges Jubiläum feiert. Neben dem Einbruch des Ölpreises belasteten vor allem gestiegene Kosten im Zusammenhang mit Aktienoptionen für Manager das Ergebnis. Die Erlöse legten dank gestiegener Mengen in einigen Segmenten und positiver Währungseffekte dagegen um 2,8 Prozent auf rund 20,1 Milliarden Euro zu.
Für das Gesamtjahr halten die Ludwigshafener an ihren Zielen fest: Demnach werden weiter ein leicht steigender Umsatz und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen auf Vorjahreshöhe erwartet.
MARKTEXPERTEN ZUFRIEDEN
Die Ergebnisse des Chemiekonzerns seien auf den ersten Blick durchwachsen, in puncto operativer Entwicklung aber besser als gedacht, sagte ein Händler. Dass der Gesamtjahresausblick beibehalten worden sei, nannte er "positiv", während die Analysten der britischen Bank Barclays ihn nun sogar als "konservativ" ansehen.
Zwar habe das Öl & Gas-Geschäft unter dem gesunkenen Ölpreis gelitten, sich aber durch Mengenzuwachs in Russland und Norwegen gut behauptet, kommentierte DZ-Bank-Analyst Peter Spengler. Er lobte vor allem den deutlich über den Erwartungen liegenden Barmittelzufluss.