(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die jüngsten Quartalszahlen von BASF (ETR:BAS) haben die Anleger am Freitag etwas ratlos zurückgelassen. Weil einem überraschend hohen Gewinn im ersten Quartal ein unerwartet niedriger Umsatz gegenüberstand, fanden die Papiere des Chemiekonzerns keine klare Richtung. Sie hielten sich letztlich aber deutlich besser als der Markt.
Zu Handelsbeginn waren die Aktien zunächst noch um fast zweieinhalb Prozent nach oben angesprungen. Danach büßten die Papiere ihre Gewinne im Zuge des schwachen Dax (DAX) aber wieder ein. Zum Handelsende verloren sie 0,81 Prozent. Der Leitindex rutschte um 2,73 Prozent ab. Seit Jahresbeginn haben BASF-Aktien um mehr als 3 Prozent zugelegt, während der deutsche Leitindex für diesen Zeitraum ein Minus von knapp 5 Prozent aufweist
Wenig Orientierung boten den Anlegern auch die sehr entgegengesetzten Ansichten der Analysten zu den Geschäftszahlen von BASF. Zu den Optimisten zählte zum Beispiel Andrew Benson von der US-Bank Citigroup. Benson hob hervor, dass der Gewinn je Aktie die Markterwartung um satte 19 Prozent übertroffen habe. Für die BASF-Papiere spreche damit unter anderem die starke Bilanz des Chemiekonzerns.
ANALYST: BASF VOR WENDEPUNKT NACH OBEN
Angesichts des eingetrübten Umfelds seien die Kennziffern des Chemiekonzerns auch insgesamt klar besser als befürchtet ausgefallen, schrieb Christian Faitz von Kepler Research. Damit dürfte BASF den Wendepunkt nach oben erreicht haben und künftig weiter zulegen. Faitz zufolge sollten die Ludwigshafener dabei auch von einer Aufhellung der Konjunktur profitieren.
Analyst Laurent Favre von der US-Bank Merrill Lynch aber gab zu bedenken, dass die Aktien des Chemiekonzerns ebenso wie der Industriechemie-Subsektor insgesamt recht anspruchsvoll bewertet seien. Zudem stehe dem starken operativen Ergebnis ein enttäuschender Zufluss liquider Mittel (Cashflow) gegenüber.
SCHWACHER CASHFLOW
Der schwache Cashflow bereitet auch dem Analysten Markus Mayer von der Baader Bank Sorgen. Mayer geht weiterhin davon aus, dass sich die Liquiditätszuflüsse auch in den kommenden Jahren erheblich verringern werden - der Hauptgrund für seine Verkaufsempfehlung.
Mayer befürchtet, dass die Preise für fossile Rohstoffe weiter nachgeben könnten. Geringere Verkaufspreise in der Öl- und Gassparte hatten bereits im ersten Quartal auf die Erlöse gedrückt.