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AKTIE IM FOKUS 4: Delivery Hero am Pranger - Zweiter Tag im Ausverkauf

Veröffentlicht am 11.02.2022, 18:13
Aktualisiert 11.02.2022, 18:15
© Reuters.

(neu: Kursentwicklungen aktualisiert)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Ausverkauf am Vortag haben die Papiere von Delivery Hero (4:DHER) auch am Freitag keinen Halt gefunden. Mehr und mehr Anleger verlieren offenbar das Vertrauen in die Perspektiven des Essenslieferdienstes. Mit einem Minus von zeitweise mehr als 13 Prozent ging es in Richtung der Marke von 40 Euro nach unten. Zum Handelsschluss stand ein Kursverlust von 11,8 Prozent auf 41 Euro auf der Kurstafel. In zwei Handelstagen haben die Titel damit fast 39 Prozent eingebüßt und damit die seit Mitte November anhaltende Talfahrt erheblich beschleunigt.

Ein schwacher Ausblick hatte am Vortag die Anleger ernüchtert. Das Minus von gut 30 Prozent war in der Geschichte des Dax (DAX) einer der größten prozentualen Tagesverluste einer Aktie. Das aktuelle Börsenumfeld gebe keinen Spielraum für Fehler, schrieb Analyst Manuel Mühl von der DZ Bank in einer aktuellen Studie. Der Konzern müsse unbedingt einen klaren Pfad zur Profitabilität aufzeigen und das Vertrauen am Markt zurückgewinnen.

Ob dies gelingt, darf angezweifelt werden. Analyst Adrien de Saint Hilaire von der Bank of America (NYSE:BAC) (BofA) gab sich bereits pessimistisch. Er habe das Vertrauen in die operative Gewinnentwicklung von Delivery Hero verloren, schrieb er in seiner aktuellen Studie. Etliche Analysten senkten am Freitag ihre Kursziele für die Titel des Dax-Konzerns, liegen damit aber teils immer noch erheblich über dem aktuellen Kurs. Goldman Sachs (NYSE:GS) etwa errechnete ein Kursziel von 130 Euro. Mit Blick auf das gegenwärtige Kursniveau sind diese Ziele eigentlich klare Kaufempfehlungen.

Dieser Einschätzung mochten sich die Anleger vor dem Wochenende jedoch nicht anschließen. Denn die Expansionspläne des Essenslieferdienstes und die damit verbundenen Ausgaben zwingen die Marktbeobachter dazu, ihre Schätzungen kräftig nach unten anzupassen, wie Experte Mühl erläutert. Er sieht den fairen Wert der Papiere nun bei 50 Euro und votiert weiter mit "Halten". Nach dem jüngsten Ausverkauf spiegele der Aktienkurs die vorhandenen Risiken angemessen wider.

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Nicht mehr zum Kauf rät zudem die Bank of America (BofA) und kappte das Kursziel von 150 auf 56 Euro. Analyst de Saint Hilaire verwies auf das sogenannte Quick-Commerce-Geschäft mit in die Höhe schießenden Verlusten. Bei anderen Branchenwerten wie Deliveroo, Just Eat Takeaway (7:TKWY) und auch Hellofresh (105:HFGG) rät er indes weiter zum Kauf.

Derweil prüft die Finanzaufsicht Bafin der "Wirtschaftswoche" zufolge den Kurssturz mit Blick auf mögliche Verstöße gegen Transparenzpflichten. Dies habe ein Behördensprecher dem Magazin bestätigt, hieß es. "Wir schauen uns das Handelsgeschehen routinemäßig an, das umfasst auch mögliche Verstöße gegen Transparenzpflichten", habe die Bafin auf Anfrage mitgeteilt. Delivery Hero habe sich auf Anfrage nicht dazu äußern wollen.

Nach dem jüngsten Ausverkauf bringt es Delivery Hero an der Börse nur noch auf einen Börsenwert von etwas über zehn Milliarden Euro. Blickt man nur auf die tatsächlich frei handelbaren Aktien, ergibt sich ein Wert des sogenannten Streubesitzes, der für die Dax-Mitgliedschaft relevant ist, der nochmals deutlich niedriger ist. Damit droht dem Unternehmen im März womöglich der Abstieg aus dem Dax in die zweite Reihe, den MDax (MDAX).

Dann dürfte laut Experten Daimler Truck (4:DTGGe) in den deutschen Leitindex aufsteigen. Im Gegenzug müsste dann der beim Streubesitz-Marktwert kleinste Dax-Konzern absteigen. Für den Analysten Pankaj Gupta von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) kommt hier laut einer Studie vom Freitag zunächst aber der Konsumgüterkonzern Beiersdorf (4:BEIG) in Frage.

Beim Aufstieg von Delivery Hero in die erste deutsche Börsenliga im Sommer 2020, als es den Zahlungsabwickler Wirecard (DE:WDIG) ersetzt hatte, hatten viele Experten den Schritt kritisiert. Der Grund: Der Lieferkonzern hatte noch nie seit der Gründung 2011 im laufenden Geschäft einen Gewinn erzielt. Auf Basis der aktuellen Regeln der Deutschen Börse (DE:DB1Gn) würde Delivery Hero denn auch gar nicht mehr in den Dax aufsteigen können. Denn dafür muss ein Kandidat zwei Jahre infolge einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erzielt haben.

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Aktuelle Kommentare

Der Schuppen hat NIE und wird NIE Kohle abwerfen... gepusht von Corona und zu viel Liquidität... beides neigt sich dem Ende... folglich game over für den Lieferhelden 😱
also niklas kann sich nicht beschweren. der takeaway deal brachte gut
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