FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein schwieriges Jahr 2014 liegt hinter Lanxess und trüb sind auch die Aussichten für 2015. Kein Wunder, dass die Aktien des Spezialchemie-Unternehmens auf verhaltene Aussagen von Konzernchef Matthias Zachert zum Geschäftsverlauf zeitweise mit deutlichen Verlusten reagiert haben.
Bis zur Mittagszeit allerdings erholten sich die Papiere des Spezialchemieunternehmens wieder weitgehend und zeigten sich mit minus 0,28 Prozent bei 38,92 Euro zuletzt sogar etwas besser als der Dax (DAX). Der Leitindex gab um 0,70 Prozent nach. Händler beurteilten das Gesagte als nicht allzu überraschend.
Lanxess-Chef Zachert hat die Anleger erneut auf schwierige Zeiten eingestimmt: Die Ergebnisse für das Gesamtjahr 2014 "werden eher am unteren Rand" der eigenen Prognosespanne liegen, hatte er dem "Handelsblatt" (Montagausgabe) gesagt. Zudem sprach er davon, dass Lanxess "ein weiteres schwieriges Jahr" bevorstehe.
Zu schaffen machen Lanxess die Krisen in zahlreichen Regionen der Welt und die schwächelnde Autokonjunktur. Als weltgrößter Kautschukhersteller sind die Kölner besonders von der Nachfrage in der Reifen- und Autoindustrie abhängig und genau dort sind die Marktbedingungen seit 2013 zunehmend schwieriger geworden. Lanxess reagierte mit Einsparungen samt Stellenabbau.
"Der trübe Ausblick hilft der Aktie sicher nicht", hieß es seitens der Wertpapierhandelsbank Alpha, doch summa summarum kämen die Aussagen nicht unerwartet.
"Schon das Börsenjahr 2014 stand für Lanxess nicht wirklich unter einem guten Stern", ergänzte Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner. Dass sich nun auch die Aussichten für 2015 als eher schwierig darstellen, habe die Börse aber bereits vorweggenommen, "denn das Unternehmen ist ein klassischer Zykliker und die volkswirtschaftlichen Rahmendaten haben die Eintrübung bereits angedeutet".
Der Aktienkurs macht dies ebenfalls deutlich, denn seit dem Rekordhoch des Lanxess-Papiers Ende Februar 2013 bei 69,99 Euro ging es hauptsächlich bergab. Das Minus beläuft sich seither auf rund 44 Prozent. Seit Beginn des Jahres 2014 ergibt sich ein Verlust von rund 20 Prozent.