FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der zweiten Gewinnwarnung der Lufthansa (ETR:LHAG) vom Freitag tun sich die Anleger zu Wochenbeginn weiter schwer mit den Aktien. Nachdem die Papiere der Kranich-Linie vor dem Wochenende nach zwischenzeitlichem Rutsch auf ein Tief seit 2022 sogar im Plus geschlossen hatten, ging es am Morgen wieder etwas abwärts. Aber auch jetzt fanden sich nach gut 3 Prozent Abschlag wieder Käufer, die das Minus eindämmten.
Die Gewinnwarnung war für den Markt alles andere als eine Überraschung. Dennoch kappten einige Experten inzwischen ihre Schätzungen weiter. Analyst Johannes Braun von der Investmentbank Stiefel riet zum Verkauf, nachdem am Freitag bereits die Experten der DZ Bank und der LBBW ihre Empfehlungen gestrichen hatten.
Den Kauf nachdem die schlechten Nachrichten endlich heraus sind, sieht Braun hier nicht als probates Mittel. Die Warnung sei auf Basis eklatanter Schwäche im zweiten Halbjahr erfolgt, und nicht nur wegen des zweiten Quartals, stellte er klar. "Die Probleme der Lufthansa sind komplex", so Braun. Er nennt viel ineffiziente Kapazitätssteigerung trotz schwacher Durchschnittserlöse je angebotenem Sitz bei relativ unvorteilhafter Kostenstruktur. Massiv sinkende Gewinnschätzungen für das laufende und das kommende Jahr seien die Folge.