FRANKFURT (dpa-AFX) - Wieder einmal hat die überraschend schwache Gewinnentwicklung im Frachtgeschäft der Deutschen Post (XETRA:DPWGn) (ETR:DPW) den Aktien des Logistikunternehmens einen kräftigen Dämpfer versetzt. Die dank des US-Dollar gute Umsatzentwicklung konnte die Anleger am Dienstag nicht darüber hinwegtrösten, dass die Frachtsparte weiterhin das Sorgenkind des Konzerns bleibt.
Im sehr schwachen Dax (DAX) büßten die Papiere der Deutschen Post am späteren Vormittag 4,05 Prozent auf 28,555 Euro ein. Erst einen Monat zuvor waren sie allerdings auf ein Rekordhoch bei 31,185 Euro gestiegen.
ANALYSTEN ÜBEN KRITIK AN FRACHTSPARTE
Während Analysten im Frachtbereich endlich einen Lichtblick erwartet hatten und im Jahresvergleich von einem Gewinnanstieg im ersten Quartal ausgegangen waren, meldete der Logistikkonzern erneut einen Rückgang. Zudem enttäuschte er auch mit der Gewinnentwicklung in der Lieferkettenlogistik.
Unisono kritisierten die Analysten in erster Linie erneut die Ergebnisschwäche in der Frachtsparte und verwiesen auch auf schlechte Zahlen in der Lieferkettenlogistik. Das Frachtgeschäft wird weiterhin vor allem von überraschend hohen Umbaukosten belastet, insbesondere von millionenschweren Ausgaben für neue Computersysteme. Zudem setzt der Preiskampf in der Branche die Margen unter Druck.
FRACHTGESCHÄFT BRINGT NICHT MAL HALB SOVIEL WIE ERWARTET
Jochen Rothenbacher von der Equinet Bank monierte, dass das Frachtgeschäft nicht einmal halb soviel eingebracht habe wie er oder seine Kollegen erwartet hätten. Nicht allzu viel besser habe die Lieferkettenlogistik abgeschnitten. "Immerhin hat die Post aber ihre Ziele für 2015, 2016 und 2020 bekräftigt", kommentierte er. "Angesichts des schwachen ersten Quartals erscheint der Ausblick auf das Gesamtjahr 2015 allerdings nicht mehr länger konservativ.