FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein skeptischer Analystenkommentar zu einer wohl noch länger brauchenden Erholung der Gea Group (4:G1AG) hat die Aktien des Anlagenbauers für die Lebensmittelbranche am Montag belastet. Sie fielen am Vormittag um 1,09 Prozent auf 40,07 Euro, nachdem Analyst Gordon Schönell vom Bankhaus Lampe seine Kaufempfehlung gestrichen und sie auf "Halten" abgestuft hatte. Das Kursziel senkte der Experte nach enttäuschenden Zahlen für das Schlussquartal 2017 und dem Ausblick für 2018 von 42 auf 38 Euro.
Der Kapitalmarkttag des MDax (MDAX)-Konzerns Anfang März dürfte die Stimmung der Anleger kaum aufhellen, erklärte Schönell. Die erhoffte Erholung der Milchverarbeitungsbranche sei angesichts der zuletzt wieder unter Druck geratenen Milchpreise risikobehaftet. Gea baut unter anderem Anlagen zur Verarbeitung von Milch.
Nach der Vorlage der Eckdaten für das Schlussquartal 2017 waren die Gea-Aktien unter die Marke von 38 Euro gerutscht, hatten sich dann aber rasch berappelt. Viele Anleger setzen auf ein stärkeres Eingreifen der zuletzt eingestiegenen aktivistischen Investoren.
Der Kurs der Gea-Aktie hatte sich in den vergangenen drei Jahren - gerade im Vergleich zu vielen anderen deutschen Maschinenbauern - schwach entwickelt. Dies rief im vergangenen Jahr einige als aktiv geltende Investoren auf den Plan. So war im August bekannt geworden, dass der einflussreiche belgische Investor und Unternehmer Albert Frère und die Familie Desmarais ein größeres Aktienpaket halten. Seit Anfang Oktober hatte dann der berühmt berüchtigte US-Hedgefonds-Manager Paul Singer seinen Anteil auf mehr als drei Prozent ausgebaut.
Das weckte Fantasie am Markt. Die Gea-Papiere hatten sich denn auch von einem Zwischentief bei rund 34 Euro Anfang August bis in den Oktober hinein deutlich erholt. Seither pendeln sie aber - von einigen Ausreißern abgesehen - zwischen rund 39 Euro und etwa 41 Euro.