FRANKFURT (dpa-AFX) - Bittere Pille für Aktionäre von Infineon F:IFX: Am Freitag fielen die Papiere des Chipherstellers bis zum Mittag um 5,61 Prozent auf 7,269 Euro. Zwischenzeitlich hatten sie bei 7,19 Euro den niedrigsten Stand seit November des vergangenen Jahres markiert. Grund war nach Ansicht von Händlern eine Warnung des US-Chipherstellers Microchip Technologies. Infineon-Titel reagieren seit jeher stark auf Sorgen um die Lage der Branche und der Konjunktur im Allgemeinen, weil die Chips der Münchener in vielen Gütern verbaut werden. So auch diesmal: Seit ihrem Hoch im September haben die Aktien mehr als ein Fünftel ihres Wertes verloren.
Microchip Technologies rechnet nach Angaben vom Vorabend im laufenden zweiten Geschäftsquartal mit weniger Umsatz als zuvor angepeilt. In China dürften die Erlöse zum Vorquartal sogar gesunken sein, obwohl das zweite Vierteljahr traditionellerweise das stärkste beim Unternehmen in dem Land ist. Aber schwerer noch wog für die Börsianer der Ausblick auf die kommenden sechs Monate. In diesem Zeitraum rechnet der Konzern mit einer Korrektur für die Halbleiter-Branche.
Er erwarte bei Infineon nach wie vor ordentliche Zahlen für das im September zu Ende gegangene Geschäftsquartal, schrieb Analyst Thomas Becker von der Commerzbank. Allerdings sehe er nach der Warnung vor einer zwei Quartale andauernden Flaute im Halbleitergeschäft keinen Grund, in Aktien von Chipherstellern zu investieren.
Ein anderer Händler sagte, die Warnung könne auf der Stimmung im gesamten Technologiesektor lasten. Generell reagieren Aktien aus der Branche stark auf Konjunkturerwartungen. Insbesondere in Europa hatten sich die Aussichten für das wirtschaftliche Umfeld zuletzt noch einmal deutlich eingetrübt.tb