FRANKFURT (dpa-AFX) - Die in den letzten Jahren sehr erfolgsverwöhnten Anleger von Krones (XETRA:KRNG) mussten am Donnerstag einen Rückschlag hinnehmen. Weil der Getränkeabfüllanlagen-Hersteller mit einem immer stärkeren Preisdruck kämpft, sorgten die Quartalszahlen des Unternehmens für einen Kursrutsch an der Börse. Am Vormittag stand bei den Aktien ein Minus von 5,07 Prozent auf 94,69 Euro. Zwischenzeitlich waren die Papiere mit einem Abschlag von mehr als 9 Prozent auf den tiefsten Stand seit Anfang Juli gerutscht.
Angesichts des intensiven Wettbewerbs war der Überschuss von Krones im zweiten Quartal - für Analysten unerwartet - gesunken. Verhindern konnten dies weder ein Umsatzwachstum von gut 3 Prozent noch das laufende Sparprogramm.
Analysten waren von den Nachrichten zwar nicht begeistert, sahen andererseits aber auch keinen allzu großen Grund zur Sorge. So waren die Quartalszahlen dem Experten Thorsten Reigber von der DZ Bank zufolge insgesamt etwas schwächer als gedacht ausgefallen. Enttäuscht hätten die Erlöse und der Vorsteuergewinn.
Zuversichtlich stimmte Reigber jedoch das Plus von fast 6 Prozent beim Auftragseingang. Zudem seien die Aktien günstig bewertet. Analyst Sebastian Growe von der Commerzbank (DE:CBKG) hob den Anstieg des Nettoumlaufvermögens negativ hervor. Dadurch erscheine der Barmittelzufluss aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit schwach. Unter dem Strich jedoch sei es sehr wahrscheinlich, dass Krones - wie bereits mehrfach geschehen - seine eigenen Ziele übertrifft.
In der Vergangenheit zumindest hatten die Anleger ihre Freude an den Krones-Papieren gehabt. So war eine Aktie des Unternehmens noch im Jahr 2000 für 10 Euro zu haben gewesen. In den folgenden Jahren zogen die Anteilsscheine peu a peu an. Die Finanzkrisen in den Jahren 2008 und 2011 konnten die Aktien in ihrem Lauf nur kurz abbremsen, so dass sie Ende 2015 schließlich bei 117,10 Euro ihr Rekordhoch erreichten. Angesichts dieser Historie erscheint der Kursrutsch am Donnerstag eher wie eine Randnotiz.