FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Umbau von Lanxess F:LXS nimmt zwar gerade erst Fahrt auf. Doch die Pläne des neuen Konzernchefs Matthias Zachert haben unterstützt von etwas besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen den Aktien des Spezialchemieherstellers am Mittwoch zu einem Kursplus verholfen. Zwar schmolz es am Mittwochvormittag auf zuletzt 0,03 Prozent zusammen, damit waren die Titel aber immer noch einer von lediglich zwei Gewinnern im deutschen Leitindex. Der Dax sackte zum gleichen Zeitpunkt um mehr als anderthalb Prozent ab.
Lanxess treibt den Konzernumbau voran und drückt auf die Kostenbremse. Auch als Weltmarktführer leiden die Kölner unter dem von Überkapazitäten verursachten Preisdruck bei synthetischem Kautschuk. Das Wettbewerbsumfeld bleibe "herausfordernd", erklärte Konzernchef Zachert. Konsequenz: Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (Ebitda) und Sondereinflüssen legte zwar zu - aber der Umsatz ging zurück.
IM FOKUS STEHT DIE NEUE UNTERNEHMENSSTRATEGIE
Analysten waren dennoch nicht unzufrieden. Martin Rödiger vom Analysehaus Kepler Cheuvreux etwa sprach von einem soliden Quartal. Das bereinigte Ebitda liege am oberen Ende der Unternehmens-Zielspanne sowie über seinen und den Konsensschätzungen. Der Gewinn je Aktie (EPS) sei von einer überraschend hohen Steuerquote belastet worden. Im Fokus der Anleger stehe indes die neue Unternehmensstrategie, die Lanxess im November vorstellen werde, betonte der Experte.
Bei der DZ Bank hieß es, dass die Reifennachfrage zwar besser als im vergangenen Jahr ausgefallen sei, damit aber unter den Erwartungen von Analyst Peter Spengler gelegen habe. Commerzbank-Analyst Stephan Kippe verwies darauf, dass die Zahlen keine Hinweise auf eine Verbesserung der Lage im Geschäft mit synthetischem Kautschuk geliefert hätten.br