FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger gewinnen offenbar allmählich Vertrauen in die neue Strategie des Lichtspezialisten Osram (XETRA:OSRn). Die Aktien legten am Dienstag nach einem enttäuschenden Start zu und gewannen am frühen Nachmittag 2,10 Prozent auf 37,93 Euro. Damit lagen sie an der Spitze eines schwachen MDax (MDAX) der mittelgroßen Konzerne.
Allerdings haben die Papiere seit Mitte November, als der milliardenschwere Plan zum Bau einer Chipfabrik in Malaysia mitgeteilt wurde, immer noch etwas mehr als ein Viertel ihres damaligen Kurswertes eingebüßt.
"Nach dem kleinen Shake-Out heute morgen dürften nun auch die letzten Skeptiker rausgeschüttelt worden sein", sagte Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner. Das Unternehmen befinde sich inmitten einer Restrukturierung und somit griffen nun die ersten mutigen Anleger und Optimisten zu. "Ich denke, dass ist eine Reaktion auf die gehaltene Kursmarke von 37,00 Euro."
Als positiv wurde am Markt zudem gesehen, dass die Commerzbank das Osram-Papier an diesem Morgen auf "Buy" samt einem Kursziel von 50 Euro belassen hat, auch wenn Analyst Sebastian Growe eine Veränderung der LED-Strategie bei Osram als unwahrscheinlich erachtet.
Ein weiterer Börsianer verwies auf einen Bericht im "Wall Street Journal" ("WSJ"). Aldo Kamper, Geschäftsführer von Osram Opto Semiconductors, hatte am Dienstag auf den sehr großen und stark wachsenden LED-Markt verwiesen, an dem Osram nicht vorbei komme, um mindestens seinen zweiten Platz hinter der japanischen Nichia bei optoelektronischen Halbleitern zu verteidigen. Durch den Fabrikneubau in Malaysia wolle Osram "spürbar" Marktanteile gewinnen. Kamper schweben dabei "mehrere Prozentpunkte" vor, wie er dem "WSJ" sagte.