FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Ukraine-Krise schlägt sich am Donnerstag auch im Börsenkurs von Rheinmetall F:RHM nieder. Weil die Bundesregierung ein Rüstungsgeschäft mit Russland gestoppt hat, musste Rheinmetall seine Prognose kappen - was die Aktie auf Talfahrt schickte. Mit einem Verlust von mehr als sieben Prozent waren die Papiere des Autozulieferers und Rüstungskonzerns der mit Abstand größte Verlierer im MDax F:MDAX. Dieser gab gleichzeitig um 0,37 Prozent nach.
Rheinmetall kann nach dem Verbot des Geschäfts die eigenen Umsatz- und Gewinnziele nicht mehr erreichen und senkte nun seinen Ausblick für das laufende Jahr. Wie Rheinmetall im Halbjahresbericht schrieb, versucht das Unternehmen nun eine Entschädigung vom Staat zu erhalten. Man spreche mit der Bundesregierung über den Umfang von Ersatzansprüchen, hieß es.
ANALYSTEN WENIG BEEINDRUCKT VON NEUEN PROGNOSE
Besonnener als viele Anleger reagierten Analysten: Sowohl Stephan Böhm von der Commerzbank als auch Markus Turnwald von der DZ Bank empfehlen die Aktien weiterhin zum Kauf. Der operative Gewinn (Ebit) sei wie erwartet gesunken, schrieb etwa der Commerzbank-Experte. Vor allem das Rüstungsgeschäft belaste nach wie vor, während sich das Autozuliefergeschäft stark entwickle.
Die gekürzte Gewinnschätzung des Unternehmens für 2014 sei nicht so schlimm, wie sie zunächst erscheine. So seien die Prognosen für das Autogeschäft noch immer recht konservativ. Zudem hält Böhm wegen des verbotenen Rüstungsgeschäfts Ausgleichszahlungen für möglich.