FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Pressebericht über Milliardenverluste bei RWE (ETR:RWE) hat die Aktionäre im frühen Handel nahezu kalt gelassen. Die Aktien des Versorgers büßten kurz nach Börsenstart 0,03 Prozent ein auf 28,930 Euro und präsentierten sich damit sogar besser als die Papiere des Branchenkollegen Eon (ETR:EOAN). Der Dax (ETR:DAX) legte leicht zu.
SONDERABSCHREIBUNGEN KEINE ÜBERRASCHUNG
Nach Informationen von 'Handelsblatt' und 'Spiegel' hat RWE im vergangenen Jahr wegen Wertberichtigungen unter dem Strich einen Verlust von knapp drei Milliarden Euro verbucht. Diese Zahl schockte die Anleger jedoch nur vor Börsenstart und sorgte im vorbörslichen Handel für sehr schwache Kurse. Zuletzt setzte sich jedoch die Erkenntnis durch, dass die Sonderabschreibungen alles andere als eine Überraschung sind.
'Wir haben angesichts der hohen Sonderbelastungen bereits mit einem Verlust von über zwei Milliarden Euro gerechnet', so ein Marktteilnehmer. RWE musste vor allem den Wert seiner konventionellen Kraftwerke stark nach unten korrigieren, die wegen des Booms der erneuerbaren Energien immer seltener am Netz sind. Viel entscheidender, so der Marktteilnehmer weiter, sei aber ein nahezu stabiles Ergebnis auf bereinigter Basis. Auch ein weiterer Börsianer bestätigte, dass der Fokus auf dem entsprechend adjustierten Gewinn liege.