FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Absatzschwäche von Volkswagen auf dem chinesischen Markt beunruhigt die Anleger. Die Vorzugsaktien (XETRA:VOW3) rutschten am Mittwoch bis auf 184,10 Euro ab - das war der tiefste Stand seit Mitte Januar. Zuletzt standen Kursverluste von 2,94 Prozent auf 185,20 Euro zu Buche, womit die Papiere zu den größten Verlierern im kaum bewegten Dax (DAX) gehörten.
China ist der wichtigste Markt für den VW-Konzern, der im Reich der Mitte ein gutes Drittel des Gesamtabsatzes macht. Die dortige Verkaufsschwäche scheine sich zu verfestigen, schrieb Analyst Frank Schwope von der NordLB. Auch auf weiteren Märkten litt der Autobauer im zweiten Quartal unter rückläufigen Fahrzeugverkäufen.
Auch Schwopes Kollege Holger Schmidt von der Investmentbank Equinet sprach von verdüsterten Absatzaussichten, die VW wegen des starken Engagements in China stärker leiden lassen dürften als Konkurrenten. Die Wolfsburger selbst rechnen mit einem Konzernabsatz auf Vorjahresniveau - zuvor hatten sie allerdings noch auf ein moderates Plus gesetzt.
ANALYST: PROFITABILITÄT HAT SICH VERBESSERT
Zu den Quartalszahlen insgesamt fiel das Analystenecho uneinheitlich aus. Philippe Houchois von der Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) bezeichnete sie als durchwachsen mit einem robusten Gewinn vor Zinsen und Steuern. Angesichts der jüngsten Kursentwicklungen im Autosektor dürften Anleger die Resultate mit Vorsicht aufnehmen. DZ-Bank-Analyst Michael Punzet sah die Zahlen im Rahmen seiner eigenen Prognosen, aber unter den Markterwartungen.
Dagegen lobte Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM), VW habe in unsicheren Zeiten starke Ergebnisse erzielt. Er strich die Profitabilität heraus, die sich über alle Marken hinweg positiv entwickelt habe.